Stadt ärgert sich über Wacker-Förderantrag

Die Stadt Innsbruck hat am Karfreitag kurzfristig eine Stadtsenatssitzung einberufen müssen. Grund dafür war ein für die Lizenz notwendiges Förderansuchen des FC Wacker, das viel zu spät eingereicht wurde. Professionell sei etwas anderes, ärgert man sich in der Stadt.

Erst vor einer Woche ist der für Sport zuständige Vizebürgermeister Christoph Kaufmann (Für Innsbruck) vom FC Wacker kontaktiert worden. Der Club bräuchte für das Lizenzierungsverfahren bei der Bundesliga dringend bis Karfreitag das zugesagte Fördergeld von 205.000 Euro am Konto, schildert Kaufmann.

Kein Ansuchen und keine Abrechnung

Die Vorgangsweise der Clubführung sorgt im Stadtsenat für Unmut. Allerdings weniger, weil man am Karfreitag eine Sondersitzung abhalten musste, sondern vielmehr deshalb, weil für den FC Wacker eigentlich die gleichen Regeln wie für alle anderen Vereine gelten würden, ärgert sich der Vizebürgermeister. Andreas Wanker, Klubobmann der Stadt-VP, stimmt dem zu und spricht von unprofessionellem Vorgehen seitens des FC Wacker. Dazu kommt, so Kaufmann, dass der Nachweis der Fördergelder von 2013 noch nicht abgerechnet wurde.

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Stadtsenat segnet Ansuchen ab

Grundsätzlich seien die Fördermittel seitens des Gemeinderats bereits budgetiert worden, erklärt Kaufmann. Der Stadtsenat hat in seiner Sondersitzung am Karfreitag das Ansuchen einstimmig befürwortet. Beschließen muss die Summe von 205.000 Euro jetzt kommende Woche der Gemeinderat. Erst dann kann das Geld überwiesen werden. Das Geld, das der Abstiegskandidat für Stadionmiete und Infrastruktur bezahlt hat, bekommt er in Form dieser Förderung über die Hintertür wieder zurück.

Wacker-Präsident Josef Gunsch bat um Entschuldigung, es handle sich um einen Formalfehler des Vereins. Er bedanke sich aber bei der Stadt für das schnelle Handeln und die zugesagten Fördergelder.

Wacker-Boss geht von Lizenzerhalt aus

Inwieweit die 205.000 Euro seitens der Stadt für den Lizenzerhalt des FC Wacker notwendig sind, lässt sich nur schwer einschätzen.

In den Unterlagen für das Lizenzansuchen bei der Bundesliga ist auch eine Haftung von 200.000 Euro inkludiert, die Wacker-Alt-Präsident Kaspar Plattner und Alt-Vorstandsmitglied Bau-Unternehmer Franz Thurner unterschrieben haben. Wacker habe die Vereinbarungen nicht eingehalten, lässt der Anwalt der beiden ausrichten.

Josef Gunsch zeigte sich aber zuversichtlich. Auch ohne dieses Geld sei die Lizenz „eingetütet“, betont er.