Weltkulturerbe: Einschränkung befürchtet

Die Entscheidung, ob Hall als Münzprägestätte Weltkulturerbe werden wird, wird Mitte nächsten Jahres fallen. Einige Haller Gewerbetreibende befürchten, dass mit einem solchen Titel schwierige Zeiten für Bauvorhaben einhergehen könnten. Die Projektbegleiter beruhigen.

Ende Jänner sind bei der UNESCO in Paris die Unterlagen eingereicht worden, nun hofft die Stadt Hall auf eine positive Entscheidung. Hinter vorgehaltener Hand stöhnt mancher Gewerbetreibende schon über mögliche zusätzliche Auflagen, sollte Hall tatsächlich Weltkulturerbe werden. Denn schon bisher ist Hall aufgrund seiner historischen Bausubstanz und Bedeutung strenger, wenn es um Neu-, Um- oder Zubauten geht. Doch dabei bleibt es auch: Denn die UNESCO will für ihre Weltkulturerbe-Stätten jeweils den maximalen Schutz garantiert bekommen, den ein Land verankert hat. In Österreich sind das Denkmal- und Ortsbildschutz. Beide gelten in Hall bereits seit Jahrzehnten.

Keine zusätzlichen Schutzauflagen

Zusätzliche Schutzauflagen wird es auch dann nicht geben, wenn Hall Weltkulturerbe werden würde, versichert Projektbegleiter und Landeskonservator Werner Jud: „Daran wird sich nichts ändern. Mehr Schutz gibt es nicht, das heißt es wird keine zusätzlichen Einschränkungen oder Belastungen geben. Ganz im Gegenteil: Es wird eher zusätzliche Fördermittel geben und durch einen zu erwartenden stärkeren Besucherstrom wird es auch gewisse Steigerungen bei Umsätzen in Gastronomie und Gewerbe geben.“

Bewerbung wird vielfach geprüft

300.000 bis 400.000 Euro pro Jahr könnte Hall dann aus dem dazugehörigen Fördertopf bekommen. Das sei einer der positiven Anreize, betont Jud. Rund 20 Prüfungsstationen muss die Haller Bewerbung bei der UNESCO durchlaufen. Danach folgen Besuche von UNESCO-Beauftragten in Hall, die sich ein Bild vom eingereichten Projekt machen sollen. „Die Einreichung von Hall betrifft in erster Linie die Münze. Die Haller Altstadt ist sozusagen der Rahmen für die Münze. Es ist nicht wie in Venedig, wo das Stadtbild das Welterbe ist.“, so Werner Jud.

Damit in Hall keine Sorgen sondern Freude über das Projekt aufkommt, wollen die Betreiber in den kommenden Monaten verstärkt auf Information setzen. So sollen Info-Tafeln aufgestellt werden, auch Bürgerversammlungen sind geplant.

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