Neue Heimat für Tiroler Kunstschätze

In Hall entsteht ein Depot für Kunstgegenstände des Landes mit Forschungs- und Arbeitsräumen. Die Landesregierung hat am Montag die Finanzierung für den Bau beschlossen. In dem Depot werden Kunstgegenstände sachgerecht gelagert. Andernorts werden Räume mit Flächen für neue Ausstellungen frei.

Die Kunstgegenstände der Tiroler Landesmuseen werden auf einen Wert von mehr als einer Milliarde Euro geschätzt. Nur ein Bruchteil des mehrere Millionen Objekte umfassenden Sammlungsbestandes wird öffentlich gezeigt. Ein Großteil lagert derzeit in acht verschiedenen Orten in elf Einzeldepots. In Hall entsteht nun ein zentrales Depot für diese Gegenstände. Auch Forschungs- und Arbeitsräume werden dort unterbracht. In dem neuen Depot sind 30 neue Arbeitsplätze geplant. Für die Öffentlichkeit wird das Depot nicht zugänglich sein.

Depot für Bilder, Käfer, Noten

Mit der Bibliothek, den graphischen, den historischen, den kunstgeschichtlichen, den naturwissenschaftlichen (Käfer- oder Schmetterlingssammlungen) sowie den vor- und frühgeschichtlichen Sammlungen, der Musiksammlung und dem Tiroler Volksliederarchiv hat Tirol neben der Steiermark den größten Sammlungsbestand Österreichs. Nur ausgewählte Objekte werden in den Tiroler Landesmuseen - dem Ferdinandeum, der Hofkirche, dem Volkskunstmuseum, dem Zeughaus und dem Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum - gezeigt.

Fertigstellung 2018 geplant

Das neue Zentrum wird rund 24 Millionen Euro kosten. Es entsteht auf einem Grundstück in der Kaiser-Max-Straße in Hall. Baubeginn soll im Sommer 2015 sein. Die Fertigstellung ist 2018 geplant. Bei einem Architektenwettbewerb gab es 151 Einreichungen. Als Sieger war das Projekt der Wiener Architekten Robert Diem und Erwin Stättner hervorgegangen.

Modell für Sammlungs- und Forschungsdepot

franz zt gembh

Modell für das neue Sammlungs- und Forschungszentrum

"Mit diesem Bau leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes“, sagten Landeshauptmann Günther Platter und Kulturlandesrätin Beate Palfrader (beide ÖVP).

Freie Ausstellungsräume

Durch das neue Zentrum werden im Ferdinandeum Ausstellungsräume frei, die derzeit noch als Lagerräume genutzt werden. "Das bietet neue Chancen und Möglichkeiten. Die vom Land Tirol angekaufte Sammlung Kirschl sowie die Sammlung der Klocker-Stiftung können endlich angemessen präsentiert werden“, erklärt Palfrader. Auch im Zeughaus werden Flächen frei.