Bozen: Protestaktion gegen Pensionszahlungen

In Südtirol ebbt die Empörung über hohe Pensionsvorauszahlungen nicht ab. Am Dienstag rief die Jugend des Gewerkschaftsbundes zu einer Protestaktion auf, bei der es lautstarke Anschuldigungen gab. Mittlerweile zahlen manche Politiker das Geld zurück.

Einige hundert Bürger mischten sich verärgert in die Protestaktion und forderten massiv die Rückgabe der Gelder. Mit Sprüchen wie „Schämt euch“, „Gebt das Geld zurück“ und ähnlichen unmissverständlichen Forderungen wurde der Druck auf die Politiker erhöht, auch wenn einige schon angekündigt haben, einen Teil des Geldes zurückgeben zu wollen.

Protestaktion Politikerpensionen Bozen

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Frustrierte Bürger ließen in Bozen Dampf ab.

Die Gewerkschaftsjugend hatte 500-Euro-Scheine gedruckt und ließ das Geld auf den Platz regnen. Die hohen Geldsummen seien in Südtirol gerecht zu verteilen und nicht auf die Konten von ohnehin gut verdienenden Politikern zu überweisen, so die Argumentation der Gewerkschaftsjugend.

Protestaktion Politikerpensionen Bozen

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Historischer Spruch neu interpretiert

Politiker standen Rede und Antwort

Nur wenige Landtagsabgeordnete stellten sich am Dienstag der Kritik der aufgebrachten Bürger. Eva Klotz war unter ihnen, Hans Heiss und Brigitte Foppa, Helmuth Renzler und Paul Köllensperger. Landeshauptmann Arno Kompatscher, der den Skandal geerbt hat, suchte auch die schwierige Diskussion mit den verärgerten Bürgern. „Wie Sie wissen, habe ich weder die Regelung erlassen noch bin ich ein Nutznießer davon“, sagte Kompatscher den aufgebrachten Demonstranten.

Lösung nur auf Ebene der Region

Kompatscher konnte nur darauf verweisen, dass er gerade nach Trient unterwegs sei, um mit seinem Amtskollegen Ugo Rossi die Möglichkeiten auszuloten, die Pensionsregelungen doch noch zu ändern.

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Südtiroler Politiker Pensionsvorschüsse in der Höhe von Hunderttausenden bis zu über einer Million Euro erhalten - mehr dazu in Millionen für Politiker - Südtirol in Rage.