Video: Kapitaler „Lachsfang“ im Inn

Ein alter Bekannter scheint den Inn wieder zurück zu erobern. Die Rede ist vom Huchen, dem sogenannten Donaulachs. Einst im Inn heimisch galt er als nahezu ausgestorben. Jetzt ging einem Fischer ein Prachtexemplar bei Hall an den Haken.

Der Huchen ist der größte heimische Raubfisch und gehört wie Forelle, Saibling und Äsche zu den Lachsfischen. Er ist der größte Vertreter der ständig im Süßwasser lebenden Vertreter dieser Art. Ähnlich wie die Lachse wandert der Huchen zur Paarung oft hunderte Kilometer flussaufwärts - teilweise bis in den unteren Bereich der Bachforellenregionen.

Helmut Zaderer mit Huchen

Helmut Zaderer

Diesen Huchen (103 cm) hatte Helmut Zaderer am 1. Jänner bei Hall an der Angel (siehe Viedeo unten).

Bis zum Bau von Kraftwerken im Inn heimisch

Der eigentliche Lebensraum des Huchen ist die Äschen- und Barbenegion, wie sie beide im Inn in Tirol vorkommen. Vor der Zeit der großen Kraftwerke war der Huchen deshalb auch fixer Bestandteil der Fischfauna im Tiroler Inn. Durch die errichteten Kraftwerks-Barrieren und die zunehmende Verschmutzung wurden Barben, Nasen und damit auch der Huchen im Inn mehr oder weniger ausgerottet.

Huchenzopf

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Mit diesem Huchenzopf hat Zaderer den Fisch überlistet und ihn dann aber wieder in die Freiheit entlassen.

Allein im Jänner mehrere Huchen gefangen

Über Jahrzehnte wurde im Inn kein Huchen mehr gefangen. Vor rund zehn Jahren begann man dann aber mit einigen kleineren Besatzprogrammen - das heißt, dass junge Huchen aus der Zucht im Inn ausgesetzt wurden. Diese Programme haben offenbar gefruchtet. Denn allein im Jänner hat der passionierte Fischer Helmut Zaderer bei Hall vier Huchen aus dem Inn gezogen - einer davon hatte satte 103 Zentimeter.

Er habe von einem zufälligen Huchenfang im Dezember gehört und habe deshalb heuer im Jänner ganz gezielt auf den Donaulachs geangelt - mit großem Erfolg. Für ihn ein Indiz dafür, dass die Huchenpopulation im Inn in den letzten Jahr deutlich angewachsen ist.

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Fischereiverband erfreut über Huchenfänge

Beim Tiroler Fischereiverband zeigt man sich erfreut über die Meldungen über diese Huchenfänge. Umso wichtiger sei es aber, so Obmann Andreas Bachler, dass man den Inn wieder durchgängiger mache und auch den durch Kraftwerke veränderte Pegelstände künftig besser in den Griff bekomme.

Andreas Bachler

ORF

Andreas Bachler, Obmann TFV

Gespräche mit den Kraftwerksbetreibern diesbezüglich sind geplant. Zudem will man seitens des Verbandes versuchen, für den Huchen wichtige Beifische wie Barben und Nasen wieder im Inn anzusiedeln. Diese würden das Nahrungsspektrum des Räubers essentiell erweitern und nachhaltig die Huchenpopulation sichern, so Bachler. Die vier Huchen, die Helmut Zaderer heuer im Inn gefangen hat, hat er übrigens ebenfalls „nachhaltig“ wieder in die Freiheit entlassen.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at

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