Hoffnung auf mehr Hausapotheken

Einen neuen Anlauf für mehr Hausapotheken von niedergelassenen Ärzten erhoffen sich Ärztekammer und ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Das Urteil stellt den bisherigen Gebietsschutz für Apotheken in Frage.

Immer wieder sorgt das Thema „Hausapotheken“ in Tirol für Kontroversen. Solche an eine Arztpraxis angeschlossene Apotheken würden die Versorgung in Tälern oder abgelegenen Orten verbessern, argumentieren die Befürworter wie die Ärztekammer. Ist allerdings eine reguläre Apotheke in einem bestimmten Umkreis, dann schiebt das Gesetz bisher solchen Hausapotheken einen Riegel vor.

Der EU-Gerichtshof hat diesen Gebietsschutz zumindest in der bisherigen Form in Frage gestellt. Für Ärztekammer-Präsident Arthur Wechselberger könnte das neue Chancen auf Hausapotheken ergeben, mit dem Vorteil für die Patienten, dass sie bei einer Untersuchung durch den Arzt auch gleich die notwendigen Medikamente bekommen.

Umstrittenes Argument Zusatzeinkommen

Auch ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf hofft auf neue Regelungen. Das Zusatzeinkommen durch eine Hausapotheke könnte ein zusätzlicher Anreiz dafür sein, dass sich mehr Ärzte in ländlichen Gebieten niederlassen. Diese Argumentation lässt Apothekerkammer-Chef Martin Hochstöger nicht gelten: Entweder die Ärzte könnten von den medizinischen Leistungen leben oder es müsse andere Lösungen geben um den Mangel an Sprengel- und Kassenärzten am Land zu beheben.