Inversionswetterlage hat Tirol im Griff

Klirrenden Frost im Tal und Plusgrade am Berg verursacht derzeit in Tirol eine starke Inversionslage. Schnee im Tal kombiniert mit einer starken Erwärmung im Gebirge lassen die Temperaturunterschiede derzeit besonders markant ausfallen. Skfahrer freuen sich über beste Bedingungen.

Am Dienstagmorgen hatte es in der Stadt Kitzbühel minus zehn Grad, am Kitzbühler Hahnenkamm gut 1.000 Meter höher zeigte das Thermometer hingegen plus sieben Grad an, eine Differenz von 17 Grad. Auch in Innsbruck war es am Dienstagmorgen um über elf Grad kälter als am Patscherkofel.

Eisblumen auf Glas, dahinter besonnter Berg

ORF.at/Hermann Hammer

Eisblumen im Tal, Sonne und Wärme am Berg

20 Grad Differenz in Vorarlberg

Noch extremer war der Temperaturunterschied in Vorarlberg. In Lech am Arlberg wurden auf 1.445 Metern Höhe minus elf Grad gemessen, die etwa 30 Kilometer Luftlinie weiter westlich gelegene Wetterstation Laterns zeichnete auf 1.550 Metern Seehöhe plus neun Grad auf, ein Unterschied von 20 Grad. Das zeige, dass für die Temperaturverteilung bei einer Inversionslage nicht nur die Seehöhe ausschlaggebend sei, sondern auch die topografische Lage: ob es sich um eine Niederung handle oder um einen Berg, sagt Georg Erlacher von der ZAMG in Innsbruck.

Georg Erlacher

ZAMG

Georg Erlacher

Schnee im Tal, Warmluft im Gebirge

Inversionslagen im Winter sind laut Erlacher bei Hochdrucklagen nichts Ungewöhnliches. Dass sie dieses Mal so stark sei, liege am Schnee in den Tallagen, an einer starken Erwärmung in der Höhe und an den besonders langen Nächten in der Zeit nahe der Wintersonnenwende. Besonders anfällig für die Bildung von Kaltluft seien flache Becken und Talschaften. Auf Grund von Inversionslagen sehr tiefe Temperaturen messe man immer wieder bei den Stationen in Seefeld oder Tannheim. In Tannheim etwa wurden am Dienstagmorgen minus acht Grad gemessen, in Reutte hingegen null Grad.

Ende der Inversion am Wochenende

Am Freitag oder Samstag wird es mit der Inversionslage vorbei sein, prophezeit Erlacher. In der Höhe werde es eine starke Abkühlung geben verbunden mit Bewölkung und Niederschlägen, allesamt Faktoren, die der Temperaturumkehr den Garaus machen. In den Niederungen könnten die Nächte dann wärmer werden als jetzt.

Beste Bedingungen auf den Skipisten

In den Skigebieten gebe es aufgrund des Wetters derzeit „paradiesische Zustände“, wie es der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs, Michael Huber, formuliert. Er berichtet über Pulverschnee und laue Temperaturen auf den Bergen.

Hermann Hammer; tirol.ORF.at