FC Wacker will Hinterseer halten

Lukas Hinterseer ist die heißeste Aktie des FC Wacker Innsbruck. Der 22-jährige Stürmer erzielte diese Saison in elf Runden sieben Tore. Die Tiroler wollen den im Sommer auslaufenden Vertrag des Angreifers schnellstmöglich verlängern.

Die Gespräche diesbezüglich mit Vater Guido und Opa Ernst laufen. „Wir haben ein ganz gutes Verhältnis zur Familie. Wir wollen ihn längerfristig binden, natürlich werden sich auch die Bedingungen ändern, er wird natürlich teurer sein“, hoffte Gunsch auf einen positiven Abschluss.

Der Jubel der Innsbrucker nach dem 1:1 durch Lukas Hinterseer mit Stipe Vucur und Christopher Wernitznig

APA/Robert Parigger

Roland Kirchler als Mentor

Dabei baut er auch auf das gute Verhältnis des Stürmers zu Trainer Roland Kirchler. „Roli Kirchler hat ihn dorthin gebracht, wo er jetzt steht. Es besteht eine starke Sympathie zwischen den beiden“, sagte Gunsch. Kirchler selbst, der bei den Tirolern ja auch als Sportdirektor fungiert, ist ebenfalls guter Dinge. „Lukas weiß, dass er mit mir einen Trainer hat, der ihn forciert. Das ist bei einem anderen Verein vielleicht nicht so“, sagte der 43-Jährige. „Ich will seinen Vertrag spätestens im Winter verlängern, genauso wie jenen von Andreas Kuen. Die beiden sind gute, junge Tiroler.“

Kirchler ist überzeugt, dass sein Toptorschütze den persönlichen Aufstieg gut verkraften wird. „Es ist für ihn sehr schnell gegangen, er hat es in einem Jahr von der Vienna ins Nationalteam geschafft. Aber ich mache mir keine Sorgen, er ist ein irrsinnig positiver Typ, der am Boden bleibt.“

Potential für die deutsche Bundesliga

Sowohl Kirchler als auch Gunsch trauen dem 1,92-Meter-Mann den Sprung ins Ausland zu, der soll aber noch nicht in naher Zukunft passieren. Gunsch ist überzeugt, dass ein Verbleib in Tirol für die Entwicklung von Hinterseer das Beste wäre. „Er ist noch sehr heimatverbunden, es ist wichtig, dass er noch bei den Wurzeln bleibt, es wäre zu früh, ihn in ein anderes Land zu entlassen“, meinte Wackers Präsident.

Dass der Reiz, etwa in die deutsche Bundesliga zu wechseln, für den Stürmer groß sei, ist dem 39-Jährigen aber bewusst. „Aber es hilft ihm nichts, wenn er bei Schalke auf der Bank sitzt und keine Einsatzminuten zusammenbringt und wie ein begossener Pudel zurückkommt. Das wäre für ihn nicht gut“, meinte Gunsch. Dass der Angreifer nicht ewig gehalten werden kann, ist dem Wacker-Präsidenten bewusst. „Für Lukas wird es wichtig sein, dass er irgendwann das Sprungbrett des FC Wacker nutzt. Das Potenzial, auch im Ausland Karriere zu machen, hat er auf jeden Fall“, ist sich Gunsch sicher.

Gunsch: „Hinterseer ist ein Beißer“

Hinterseer wurde von den Tirolern Anfang 2012 für ein halbes Jahr an den FC Lustenau und im Sommer 2012 für ein halbes Jahr an die Vienna ausgeliehen. Die Erfahrungen in der Ersten Liga scheinen ihm gut getan zu haben, schon im vergangenen Frühjahr konnte er mit je drei Toren und Assists aufzeigen und sich als wichtige Kraft innerhalb der Mannschaft etablieren. Diese Saison folgte nun der endgültige Durchbruch.

„Was man beim Lukas sieht, ist, dass er kämpft und beißt, wahrscheinlich am meisten Meter macht und am Ende auch noch Tore schießt“, kamen von Gunsch lobende Worte. Zudem sei seine Trainingsperformance vorbildhaft. „Andere Spieler haben Spaß am Spiel, Lukas hat aber auch Spaß am Training“, sagte Gunsch. Die nächste Chance sein Trefferkonto weiter aufzubessern, hat der Neffe von Hansi Hinterseer schon am Samstag (16.30 Uhr) im Spiel der 12. Bundesliga-Runde bei Tabellenführer Salzburg.