Kaum Zukunft für Innsbrucker Bergbahnen

Die Bergbahnen rund um Innsbruck seien im internationalen Vergleich nicht wettbewerbsfähig. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die Dienstagmittag präsentiert wurde. Die aktuellen Zahlen seien ernüchternd, so die Autoren der Studie.

Die aktuellen Zahlen seien desillusionierend, hieß es. Mit den 25 Anlagen vom Glungezer über den Patscherkofel bis zur Nordkettenbahn könne man mit internationalen großen Destinationen nicht mithalten, berichtet Studienautor Roland Zegg, der sich das Potential von Glungezer, Patscherkofel, Mutterer Alm, Axamer Lizum, Rangger Köpfl und Nordkettenbahn angesehen hat.

„Die Zahlen sind deshalb ernüchternd, weil man einen sehr großen Anlagepark betreibt in sieben kleinen Skigebieten für eine verhältnismäßig kleine Zahl von Skifahrern, und die Skifahrer, die kommen, bringen dann noch sehr niedrige Erträge.“

Sieben Varianten, alle unwirtschaftlich

Insgesamt sieben Varianten wurden präsentiert, in unterschiedlichen Ausformungen. Durchgedacht wurden alle Möglichkeiten von der Stilllegung bis hin zum großzügigen Ausbau der Bahnen. Allen ist gemeinsam, dass es keine Lösung gibt, bei der die Bergbahnen betriebswirtschaftlich erfolgreich zu führen wären.

Millioneninvestitionen in die veralteten Anlagen sind auf jeden Fall notwendig, egal ob rund 16 Millionen Euro in den nächsten Jahren für kleine Adaptierungen oder einmalige Großinvestitionen und Änderungen der bestehenden Anlagen um bis zu bis zu 69 Millionen Euro.

Weitreichende politische Entscheidung

Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz Plörer will sich zur möglichen künftigen Strategie noch nicht festlegen. „Alle Varianten haben eines gemeinsam, dass man pro Jahr rund zweieinhalb bis drei Millionen Euro mindestens zuschießen wird müssen. Das ist dann von allen zu tragen, den privaten Betreibern, dem Planungsverband, dem Tourismusverband, aber auch der Stadt Innsbruck“.

Ausbaufähiger Sommertourismus

Viel Potential sehen die Studienautoren im Sommertourismus. Derzeit nützen zu zwei Drittel Einheimische die Bahnen rund um die Landeshauptstadt. Noch im Herbst wird die Studie dem Gemeinderat präsentiert, dann soll über die vorliegenden Varianten intensiv diskutiert werden.

Die Studie wurde vom Tourismusverband in Abstimmung mit der Stadt Innsbruck in Auftrag gegeben und am Dienstag vor Gemeinderatsmitgliedern, Touristikern und Mitgliedern des Planungsverbandes präsentiert.

Schweizer Experten für Beratung in den Alpen

Durchgeführt wurde die Studie von der Schweizer Tourismus- und Unternehmungsberatungsfirma „grischconsult“. Das Schweizer Unternehmen ist auf die Beratung von Bergbahnen, Hotels und touristische Organisationen im deutschsprachigen Alpenraum spezialisiert.