Vorwärts Tirol: Weiter Ringen um Wahlkosten

Um die offenen Wahlkampfrechnungen geht es in einem Vorstoß von vorwärts Tirol gegen den vorwärts-Landtagsklub. Anna Hosp, Obfrau von vorwärts Tirol, will dazu eine Vorstandssitzung gemeinsam mit der Abgeordnetengruppe um Hans Lindenberger.

Die ehemalige Landesrätin und Obfrau von Vorwärts Tirol, Anna Hosp (vormals ÖVP), will nach innerparteilichen Machtkämpfen eine gemeinsame Vorstandssitzung mit dem Lager rund um den Klubobmann der Liste, Landesrat Hans Lindenberger (vormals SPÖ). Es bedürfe eines gemeinsamen Beschlusses des alten und neuen Vorstandes, um die finanziellen Verpflichtungen von vorwärts Tirol zu erfüllen, erklärte Hosp in einer der APA vorliegenden E-Mail unter anderem an Lindenberger.

Alter und neuer Vorstand sollen Vorschlag diskutieren

„Es muss in unser aller Interesse sein, die rechtlich klaren finanziellen Forderungen zu Lasten von vorwärts Tirol möglichst rasch zu tilgen“, argumentierte Hosp. Dafür brauche es aber die Einberufung einer gemeinsamen Vorstandssitzung. Bei dieser soll über einen Vorschlag des Landes, wie die Verbindlichkeiten erfüllt werden könnten, abgestimmt werden.

Lindenberger will Landtagsklub einbinden

Lindenberger betonte gegenüber der APA, das Angebot mit seinen Klubkollegen besprechen zu wollen. „Ich werde sicher nicht im Alleingang darüber entscheiden“, sagte er.

Unmittelbar nach der Landtagswahl am 28. April kam es innerhalb der Liste zu Grabenkämpfen. Hosp, die als Listensechste das Grundmandat in ihrem Heimatbezirk Reutte verpasst hatte, blieb der Einzug in den Landtag verwehrt. Die ehemalige ÖVP-Politikerin soll daraufhin nach Darstellung der vorwärts-Landtagsabgeordneten gemeinsam mit der ebenfalls an der Gründung von Vorwärts beteiligten Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) Druck auf diese ausgeübt haben, auf ihr Mandat zu verzichten, um dennoch in das Landesparlament einziehen zu können - mehr dazu in Mandatsgerangel ist Zerreißprobe für vorwärts.

Ihren bisherigen Höhepunkt fanden die zum Teil gerichtsanhängigen Grabenkämpfe in der Wahl Hosps zur Obfrau durch den neuen Vorstand Mitte Juli. Damit war die Scheidung zwischen Klub und Partei vorerst vollzogen - mehr dazu in „vorwärts“: Ein Fall für das Gericht.