ASFINAG testet Pannenstreifenfreigabe

Die ASFINAG prüft die Möglichkeit, ob Pannenstreifen auf gewissen Autobahnabschnitten während der Stoßzeit für den Verkehr freigegeben werden können. Getestet werden soll das unter anderem auf der Inntalautobahn (A12) von Zirl-Ost bis Innsbruck.

Die ASFINAG führt derzeit Studien durch, die eine Umsetzung auf drei Abschnitten prüfen sollen: auf der A4 zwischen Knoten Prater und Knoten Schwechat, auf der A1 die Anschlussstelle Wallersee sowie auf der A12 von Zirl-Ost bis nach Innsbruck. Dabei werden laut Geschäftsführer Josef Fiala unter anderem die Verkehrsströme analysiert und Prognosen zu deren Entwicklung erstellt.

Pannenstreifen auf Autobahn

ORF.at/Zita Köver

Pannenstreifen auf Autobahn

Es geht auch ganz konkret um die Infrastruktur: Haben die Pannenstreifen eine ausreichende Breite von 3,25/3,5 Metern, kann man überhaupt die notwendigen Pannenbuchten und die Überkopfwegweiser bauen, die dann den Pannenstreifen für ein reduziertes Tempo freigeben würden?

Realisierung in drei bis fünf Jahren

„Der nächste Schritt wäre es zu entscheiden, ob das die richtige Maßnahme ist“, sagte Fiala. Notwendig wäre dann auch eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Zeithorizont für eine Realisierung wären drei bis fünf Jahre. Laut dem ASFINAG-Geschäftsführer wäre diese Maßnahme günstiger und auch von der Abwicklung des Verfahrens her schneller umzusetzen als der Bau eines weiteren Fahrstreifens. Dass die Rettungsgasse eingeführt wurde, um diese temporäre Freigabe der Pannenstreifen zu ermöglichen, stellte Fiala in Abrede.

ÖAMTC gegen Freigabe

Der ÖAMTC sprach sich gegen diesen Plan aus. Dieses Vorhaben sei bedenklich für die Verkehrssicherheit, so ÖAMTC-Verkehrsexperte Markus Schneider. Zudem könnten Probleme mit der Verkehrsführung bei Auf- oder Abfahrten entstehen, was wiederum Gefahrenpotenzial birgt. Bestehende Pannenstreifen seien nicht als Fahrstreifen konzipiert. Schneider: „Bei hoher Lkw-Belastung können daher Fahrbahnschäden keinesfalls ausgeschlossen werden.“