Vorwärts Tirol: Hosp übernimmt Führung

Anna Hosp ist am Freitag wie erwartet bei der Generalversammlung der Liste „vorwärts Tirol“ zur neuen Parteiobfrau gekürt worden. Der bisherige Obmann Hans Lindenberger kündigte wegen innerparteilicher Machtkämpfe seinen Rückzug an.

Seit der Landtagswahl im April ist die neue Partei in zwei Lager gespalten - auf der einen Seite der Flügel um die Parteigründerinnen Hosp und die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer - auf der anderen Seite Ex-Parteichef Hans Lindenberger. Lindenberger und auch die anderen drei Landtagsabgeordneten von vorwärts Tirol gaben vor wenigen Tagen ihren Rückzug bekannt - mehr dazu in vorwärts-Grabenkämpfe: Vorstand löst sich auf.

Hosp will gespaltene Lager versöhnen

Anna Hosp will jetzt versuchen, gemeinsam einen neuen Weg zu gehen. Es seien Geburtsfehler passiert, das müsse man selbstkritisch feststellen, so Hosp. Nun gelte es gemeinsam Verantwortung zu tragen und sich nicht gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Es liege nun an Hans Lindenberger und ihr die zwei Lager wieder zusammenzuführen. Sie wolle sich auch bei den Wählern entschuldigen, da die Erwartungshaltung keinesfalls erfüllt worden sei, so die designierte Parteiobfrau - mehr dazu in Hosp will Partei „aus dem Dreck fahren“

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Lindenberger lehnt Angebot von Hosp ab

Zur Sitzung am Freitag waren auch die vier Landtagsabgeordneten unter Hans Lindenberger geladen, sie erschienen aber nicht. Lindenberger hatte ja bereits im Vorfeld die Generalversammlung als rechtsunwirksam bezeichnet. Wie Lindenberger gegenüber der APA sagte, habe ein Gespräch keinen Sinn mehr. Durch Lobbying von Hosp und Innsbrucks Bürgermeisterin und „vorwärts“-Mitbegründerin Christine Oppitz-Plörer seien ihm und seinen Mitstreitern die Finger wund geschlagen worden. „Mit abgeschlagenen Fingern kann man nicht die Hand reichen“, erklärte der ehemalige Parteiobmann.

Am Freitagvormittag schloss Lindenberger zudem nicht aus, dass sich der Landtagsklub aufgrund des nicht mehr kittbaren Zerwürfnisses innerhalb der Partei noch vor der nächsten Landtagsitzung im Herbst umbenennen werde. Auch über einen möglichen Parteiaustrittes würden er und seine Mitstreiter beraten, meinte Lindenberger.