Seehof: Bewegte Geschichte in neuem Glanz

Der Seehof auf der Innsbrucker Hungerburg erstrahlt in neuem Glanz. Nach abgeschlossenen Renovierungsarbeiten feiert die Arbeiterkammer die Wiedereröffnung. Schon vor über 100 Jahren war der Seehof mit dem Aussichtsturm eine begehrte Destination.

Heuer im Juni feierte die Arbeiterkammer Tirol (AK) die Wiedereröffnung des wegen Umbauarbeiten geschlossenen Bildungszentrums „Seehof“ auf der Hungerburg. Neben einem neuen Treppenhaus mit verbesserten Fluchtwegen stehen flächenmäßig erweiterte Schulungsräume, insgesamt neun Räumlichkeiten unterschiedlicher Größe mit modernster Technik sowie ein neuer Restaurant- und Terrassenbereich zur Verfügung. Das Hotel verfügt über 32 Zimmer.

Renovierter Seehof

AK

Das Bildungszentrum wurde renoviert und modernisiert

Es begann vor 101 Jahren

Woher kommt der Name „Seehof“ eigentlich? Ein Rückblick in die Vergangenheit verschafft Klarheit. Es war am 4. August 1912, als man sich zum „gesellschaftlichen Ereignis ersten Ranges“ auf der Hungerburg traf. Hier lud Tourismuspionier Franz Schwärzler im ehemaligen Steinbruch erstmals ins „Gasthaus Hungerburgseehof“ ein.

Blick auf den Badesee und "Seehof"

Sammlung Hansjörg Patscheider

Aus dem Steinbruch wurde ein Badesee

Basierend auf dem Spörr’schen Steinbruch legten die Brüder Schwärzle den zwei Meter tiefen künstlichen Badesee mit dem Aussichtsturm an. Zu ihm gelangten die Badegäste nur mit einer abenteuerlichen Bootsfahrt durch den Stollen. Von einer 40 Meter hohen Aussichtsblattform genossen sie einen herrlichen Blick über den Badesee und über Innsbruck.

Aussichtsturm beim Seehof

AK

Der Aussichtsturm war ein wesentlicher Bestandteil des Seehofs. Von der Aussichtsblattform ca.300 Meter über Innsbruck ließ man gerne den Blick schweifen.

Vom Freizeitpark zum Bildungszentrum

Mit der Zeit und beeinflusst von politischen Veränderungen, entwickelte sich der Seehof von der privaten Freizeitanlage zu einem Heim der „ Sozialdemokratischen Kinderfreunde“ hin zu einer Jugendherberge für die Hitlerjugend während des zweiten Weltkriegs.

Kinder im Boot am See

Sammlung Hansjörg Patscheider

Viele verbinden mit dem „Seehof“ glückliche Kindheitserinnerungen

1951 kam es zum Ankauf des Gebäudes durch die AK. Seitdem gilt das Areal offiziell als Bildungszentrum. Seither wurde der Seehof zum Lern- und Begegnungsort für Tausende Betriebsräte und Gewerkschafter aus ganz Europa.

Heute ist der „Seehof“ ein fester Teil der Erwachsenenbildung. Ein Non-profit-Bereich bietet Künstlern die Gelegenheit, ihre Werke zu präsentieren. Gleichzeitig stellt er vor allem in den Sommermonaten ein Erholungsheim für Kinder und Jugendliche dar.

Ausstellung „101 Jahre Seehof“

Interessante und sehenswerte Einblicke in die bewegte Geschichte des AK Bildungshauses gewährt die historische Ausstellung „101 Jahre Seehof“, die von Patrick Lamprecht (AK Tirol) konzipiert wurde. Zugleich ist auch eine Fotoausstellung mit künstlerisch gestalteten Bildern von Bernhard Aichner vom Umbau des „Seehofs“ zu sehen. Die Ausstellung kann noch bis zum 29. September im Seehof auf der Innsbrucker Hungerburg besucht werden.

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