Gemeindeverband: Differenzen ausgeräumt

Im Tiroler Gemeindeverband scheinen die Differenzen nach einem Krisengipfel zwischen Präsident Ernst Schöpf und seinen beiden ÖVP-Stellvertretern Günther Fankhauser und Rudolf Nagl vorerst ausgeräumt zu sein.

Ernst Schöpf wollte am Montag nach dem Treffen zwar nicht über inhaltliche Details sprechen, er wolle sich und seine ÖVP-Stellvertreter aber keinesfalls auseinander dividieren lassen, so Schöpf. Der Gemeindeverband fühle sich den Gemeindeinteressen verpflichtet, an seiner Einstellung und Meinung zu den Agrargemeinschaften habe sich nichts geändert. Die neue Regierung werde sich an den Handlungen messen lassen müssen, so Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf im Gespräch mit ORF Radio Tirol.

Volle Unterstützung sprach Schöpf am Montag sein SPÖ-Stellvertreter im Gemeindeverband, der Rumer Bürgermeister Edgar Kopp, aus.

Mehrfach auf Konfrontationskurs mit ÖVP

Der streitbare Gemeindeverbandspräsident war in letzter Zeit mehrfach auf Konfrontation mit seiner Partei gegangen. Am Samstag sagte er in „Tirol heute“, er wundere sich über die Aufregung um ihn, denn als Gemeindeverbandspräsident habe er die Interessen der Gemeinden zu vertreten und der Gemeindeverband sei keine Vorfeldorganisation einer Partei.

„Keine Rücksicht auf Befindlichkeiten nehmen“

Bei der Lösung von Sachfragen könne man nicht auf alle Befindlichkeiten Rücksicht nehmen, sagte Schöpf, angesprochen an seinen Brief an ÖVP-Geschäftsführer Martin Malaun vor der Landtagswahl. Schöpf sprach darin seiner Partei das Etikett „Volkspartei“ ab - mehr dazu in VP-Spitze schweigt zu Schöpf-Brief. Die Rückgabe von Gemeindegut der Agrargemeinschaften an die Gemeinden habe nicht er erfunden, so Schöpf, sondern hier gehe es um Höchstgerichtsurteile, die umzusetzen seien.

Die Grünen bezeichnete der Söldener Bürgermeister in der Frage der Rückgabe von Gemeindegut aus Gemeindeguts-Agrargemeinschaften als „Umfaller“. Nach der Wahl hatte Schöpf das schwarz-grüne Koalitionspapier noch mit abgesegnet, und gesagt, das sei für ihn die zweitbeste Lösung.

Ernst Schöpf im Tirol heute Studio bei Martin Papst

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Ernst Schöpf im „Tirol heute“ Studio bei Moderator Martin Papst