Teilsperre der A12 dauert einige Wochen

Nach einem Riss im Stahlbeton einer Lawinengalerie bei Schönwies bleibt die Inntalautobahn (A12) in Fahrtrichtung Landeck noch für Wochen gesperrt. Laut ASFINAG soll die betroffene Röhre abgestützt werden.

Der Riss hat im Stahlbeton der Galerie „Fallender Bach“ eine Länge von ca. 10 Metern und ist im Zuge eines routinemäßigen Sicherheitschecks festgestellt worden. „Die ASFINAG hat noch am Freitag umfangreiche Maßnahmen eingeleitet“, sagt Geschäftsführer Klaus Fink.

Folgende Maßnahmen wurden getroffen

  • Der Verkehr wurde auf die Gegenfahrbahn umgeleitet. Der Bereich ist somit nur einspurig befahrbar.
  • Eine provisorische Unterstellung wurde durchgeführt.
  • Ein Monitoring wurde installiert: der Riss wird damit laufend geodätisch überwacht um allfällige Bewegungen des Bauwerks rechtzeitig zu erkennen. Die Daten werden dem zuständigen Statiker und der ASFINAG Autobahnmeisterei übertragen.
  • Die beschädigte Stahlbetonschale wird verstärkt.
  • Die Belastung wird bergseitig reduziert: das Erdmaterial das als Überschüttung und hangseitig ansteht wird abgegraben um den Erddruck und Hangschub zu reduzieren.
Teilsperre Fallbachgalerie

ORF

Unterstellung der Galerie

Dauer der Erstmaßnahmen drei bis vier Wochen

Der Verkehr wird indes auf der Richtungsfahrbahn Innsbruck im Gegenverkehr einspurig geführt. Man setze alles daran, die Sperre so kurz wie möglich zu halten, hieß es. Im Hinblick auf den bevorstehenden Pfingstreiseverkehr werde aber mit Verzögerungen im betroffenen Abschnitt der A12 zu rechnen sein. Nach derzeitigem Stand rechnet Fink damit, dass die Erstmaßnahmen der Sanierung in drei bis vier Wochen abgeschlossen sein werden. Dann könnte der Verkehr wieder durch beide Röhren geführt werden.

Straßen durch das Gebirge immer heikel

Straßen im Gebirge sind prinzipiell eine heikle Sache. Eine Situation wie etwa auch jetzt an der Felbertauernstraße könne an mehreren Stellen auftreten, und keine Galerie der Welt könne solche Gesteinsmassen aushalten, sagt der Leiter der Tiroler Landesgeologie, Gunther Heissel.

Auch Brenner- und Inntalautobahn gefährdet

Die Brennerautobahn (A13) im Bereich Gries am Brenner befinde sich in einem sehr exponierten geologischen Gebiet, sagt Heißel. Es sei eine Frage des Glücks oder Pechs, wenn einmal ein Block herunterkomme, gewisse Dinge könne man nicht ausschließen. Auf der Inntalautobahn gibt es ebenfalls kritische Bereiche, so etwa die 1.500 Meter hohe Felsflucht des Simmerings im Oberland bei Haiming mit allen damit verbundenen Gefahren.

Laut Heißel sei es dort wirklich sehr kritisch, weil man mit der Trassierung sehr hangnah sei. Wie Klaus Fink, Geschäftsführer der ASFINAG-Alpenstraßen, sagt, lasse man zu Beginn der Schneeschmelze diese Felswände durch Fachleute übersteigen beziehungsweise mit dem Hubschrauber überfliegen.

Geologische Gefahren nur schwer zu beherrschen

Ständig werden in Tirol geologische Gutachten erstellt, Auffangbecken leergeräumt und Steinschlagnetze errichten. Aber es sei eine sehr große Herausforderung, diese Ereignisse zu beherrschen, sagt Fink. Im März des vergangen Jahres war eine tonnenschwere Stützmauer auf die Brennerautobahn nach der Mautstelle Schönberg im Tiroler Stubaital gestürzt und hatte dabei einen Lkw aus Deutschland unter sich begraben. Für den Lenker des Schwerfahrzeuges kam jede Hilfe zu spät - mehr dazu in Hangdruck ließ Mauer auf Lkw stürzen.

Auf der Südrampe der Felbertauernstraße zerstörte ein großer Felssturz eine Lawinengalerie, die wichtige Verbindung von Osttirol nach Salzburg wird voraussichtlich für längere Zeit gesperrt sein - mehr dazu in Felbertauernstraße nach Felssturz gesperrt.