2.400 Euro Strafe für Kupferkabeldieb

Wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls ist ein 57-Jähriger am Dienstag am Landesgericht Innsbruck zu einer unbedingten Geldstrafe in der Höhe von 2.400 Euro und einer bedingten Haft verurteilt worden. Der Mann soll fünf Tonnen Kupfer- und Erdungskabel gestohlen haben.

Dem Mann, einem ÖBB-Frühpensionisten, wurde vorgeworfen, zwischen 2008 und Oktober 2012 einerseits Kupferkabel aus dem Altkabelcontainer der ÖBB entwendet und andererseits Erdungskabel auf der Westbahnstrecke zwischen Völs und Imst abgezwickt zu haben. Die ÖBB bezifferten den Schaden auf 20.000 Euro. Der Mann hatte das Buntmetall für 9.433 Euro verkauft.

Kupfer an Innsbrucker Firma verkauft

Das Motiv des Mannes waren laut eigenen Angaben finanzielle Probleme. Vor einigen Jahren fiel er dem ÖBB-Personalabbau zum Opfer und wurde mit 1.240 Euro monatlich in Frührente geschickt. Just zu diesem Zeitpunkt musste er die Schulden seines verstorbenen Vaters übernehmen. Das Wasser sei ihm bis zum Halse gestanden, schilderte er gegenüber Richterin Verena Offer. So kam er auf eine alternative Einnahmequelle: Mit Bolzenschneider und Rucksack ausgestattet stahl er entlang der Westbahnstrecke Buntmetalle, Erdungskabel, Elektrokabel und Kupferkabel und verkaufte sie an eine Innsbrucker Firma.

Stromleitungen durch Diebstahl ungesichert

An die fünf Tonnen Material kamen so über einige Jahre zusammen. Er sei zweimal im Monat auf Diebestour gegangen. Er habe Angst gehabt, von einem Zug überrollt zu werden, gab der Angeklagte an. „An die Gefahr, die dadurch für andere entstehen könnte, haben Sie nicht gedacht?“ fragte ihn die Richterin. Durch das Entfernen von Erdungskabeln waren die Stromleitungen ungesichert.

Mann nahm Urteil an

Es sei ihm eine Lehre, entgegnete der Pensionist, er habe zudem schwere nervliche Probleme und könne nicht mehr schlafen. Auf schweren gewerbsmäßigen Diebstahl stehen bis zu fünf Jahre Haft. Sein Geständnis und seine Unbescholtenheit wertete die Richterin als mildernd. Das Urteil: drei Monate bedingte Haft und 2.400 Euro Strafe. Den Schaden der ÖBB muss der Mann auch bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Nach Kupferdiebstählen in Millionenhöhe gründeten die ÖBB eine eigene Einsatzgruppe - mehr dazu in ÖBB rüsten sich gegen Kupferdiebe.