Weitere Ermittlungen im Mordfall Kammerer

Im Juni 2005 ist in Innsbruck die Studentin Daniela Kammerer in einer Telefonzelle brutal ermordet worden. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Seit Ende des Jahres rollen Cold-Case-Experten des Bundeskriminalamtes den Mordfall neu auf.

Im Jahr 2005 wurde die 19-jährige Daniela Kammerer in Innsbruck erstochen. Ihre Leiche wurde in einer Telefonzelle beim Rapoldipoark gefunden. Vier Spezialisten im Bundeskriminalamt versuchen derzeit, die letzten Tage des 19-jährigen Mordopfers nachzuvollziehen, schildert Pressesprecher Mario Hejl vom Bundeskriminalamt.

Man überprüfe nun, wo sich das Opfer aufgehalten habe, in welchem Umfeld es gelebt und welche Freund und welche Feinde Daniela gehabt habe.

Ermittlungen auf zwei Ebenen

Man sehe sich natürlich die bereits angelegten Akten an, man gehe aber auch neue Wege. Personen, die bei den ersten Ermittlungen nicht wichtig gewesen oder nicht in Erscheinung getreten seien, versuche man nun auszuforschen und zu befragen. Es sei auch möglich, bereits befragte Personen – vielleicht zu anderen Gesichtspunkten - erneut zu befragen.

Mordopfer Daniela Kammerer

ORF

Daniela Kammerer

Tatmotiv weiter unklar

Das könnte unter anderem endlich zu einem Tatmotiv führen, hoffen die Ermittler des Bundeskriminalamts. Denn bis heute ist auch unklar, warum Daniela Kammerer sterben musste. Bei den Ermittlungen gerieten im Laufe der Jahre ein bosnischer Häftling und ein Ex-Freund des Opfers ins Visier der Kriminalisten. Allerdings blieben diese Spuren ohne konkretes Ergebnis.

Experten setzen auf neue Untersuchungsmethoden

Mittlerweile gibt es aber auch neue Untersuchungsmethoden, die jetzt zum Einsatz kommen. Wie die Hautschuppenanalyse, mit der die Kleidung von Daniela Kammerer noch einmal genau untersucht wird. Dieses neue Verfahren führte kürzlich im „Fall Kührer“ sechs Jahre nach dem Verschwinden der Schülerin zur Verhaftung eines Tatverdächtigen - mehr dazu in Fall Kührer: Mordanklage in Arbeit.

Ob es auch im Mordfall Daniela Kammerer bereits erste Ermittlungserfolge gibt, will das Bundeskriminalamt noch nicht verraten. Man stehe erst am Anfang, habe aber große Hoffnung den Mörder nach fast acht Jahren doch noch zu finden, heißt es im Bundeskriminalamt.