Tödliches Lawinenunglück in Sölden

Ein deutscher Snowboarder ist am Mittwochnachmittag in Sölden von einer Lawine verschüttet und getötet worden. Die Lawine hatte sich im Bereich des Wasserkars im freien Skiraum gelöst und den Wintersportler 200 Meter mit in die Tiefe gerissen.

Drei deutsche Männer einer Reisegruppe waren gegen 15.00 Uhr im Skigebiet von Sölden in den Ötztaler Alpen abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Im Bereich des 3.056 Meter hohen Gaislachkogels fuhr ein 34-Jähriger als erster in die Wasserkarrinne ein - dabei löste er die Lawine aus, von der er verschüttet wurde. Die beiden Begleiter des Mannes beobachteten das Unglück und alarmierten die Rettungskräfte.

Lawinenbergung Sölden

zeitungsfoto.at

Die Unglücksstelle aus dem Hubschrauber

Kein Verschüttetensuchgerät dabei

Laut Bergrettung hatte der Deutsche kein Lawinenverschüttetensuchgerät bei sich. Der Urlauber konnte deshalb von den Einsatzkräften erst nach rund eineinhalb Stunden gefunden und aus einer Tiefe von einem Meter geborgen worden. Der verschüttete Mann hatte außerdem keine Atemhöhle zur Verfügung gehabt.

Unglück bei „erheblicher“ Lawinengefahr

Der Tiroler Lawinenwarndienst hatte für diesen Bereich der Ötztaler Alpen am Mittwoch die Gefahrenstufe „erheblich“ ausgegeben. Das ist die Stufe 3 auf der fünfteiligen Skala und zugleich die Stufe, bei der die meisten Lawinenunglücke passieren.

So kam am Montag in Jochberg bei Kitzbühel ein 16-jähriger Snowboarder ebenfalls bei Gefahrenstufe 3 in einer Lawine ums Leben. Seine Leiche konnte erst am Dienstag entdeckt und geborgen werden - mehr dazu in Vermisster Jugendlicher tot gefunden. Wenige Stunden vor dem Lawinenunglück in Sölden hatte der Österreichische Alpenverein in einer Aussendung gewarnt, die derzeit herrschende Lawinengefahr zu unterschätzen.