Telefonausfall traf auch Notrufe

Nach zwei Telefonausfällen knapp hintereinander sind Tirols Blaulichtorganisationen mit der Telekom-Erklärung unzufrieden. Zwar habe die interne Kommunikation funktioniert, für ein Worst Case-Szenario sei man aber nicht gerüstet, heißt es z.B. bei der Rettung.

Die Telekom A1 spricht von einem bedauerlichen Zufall der beiden zeitlich nahen Netzausfälle am 2. und 9. Jänner. Beim Mobilfunkausfall war ein Hardwarefehler, beim Festnetzausfall ein Softwarefehler die Ursache - mehr dazu in Drei Stunden kein A1-Netz. Bei beiden Ausfällen sei jeweils das andere Netz verfügbar gewesen, hieß es in einer ersten Stellungnahme der Telekom.

Rettung wurde von Bergbahn informiert

Für manche Blaulichtorganisationen ist das keine befriedigende Erklärung. Michael Knaur, Rettungskommandant im Bezirk Schwaz, schildert, dass er am Mittwoch von den Bergbahnen über die Leitungsprobleme informiert wurde. „Mitarbeiter der Bergbahnen haben das offensichtlich bemerkt und dann auf unseren privaten Telefonnummern angerufen und uns mitgeteilt, dass der Notruf nicht funktioniert.“

Für die interne Kommunikation gebe es verschiedene Möglichkeiten: „Wir können da z.B. über Digitalfunkgerät funken bzw. haben über andere Telefonnummern die Leitstelle Tirol verständigt. So habe ich denen die anstehenden Aufträge von den Bergbahnen durchgegeben“, berichtet Michael Knaur.

„Was tun bei Blitzschlag?“

Für den Kommandanten der Rettung Schwaz stellt sich die Frage nach der Vorbereitung auf den Worst Case. „Was gibt es in Tirol bei solchen Ausfällen? So ein Ausfall könnte ja auch andere Ursachen haben wie z.B. Blitzschläge, Hochwasser oder andere Gründe. Ich weiß von keinem Plan, wie man bei einem Ausfall von Notruf-Nummern dezidiert vorgehen soll“, sagt Knaur.

Schwerere Zwischenfälle blieben am Mittwoch aus, es gab keine schweren Unfälle oder Brände. Auch automatische Brandmeldeanlagen waren vom Netz genommen. In den Blaulichtorganisationen wird man sich mit der Frage einer Alternative auseinandersetzen.