Zischgeles: Tourengeher wird angezeigt

Nach einem tödlichen Lawinenunglück am Zischgeles in Sellrain am vergangenen Wochenende ist am Samstag ein 40-jähriger Bayer in Innsbruck von der Polizei befragt worden. Ihm wird unterlassene Hilfeleistung zur Last gelegt. Der Bayer wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Bei dem Unfall am vergangenen Wochenende hatte ein mutmaßliches Mitglied des Deutschen Alpenvereins die Hilfe am Unglücksort verweigert, seither wurde nach ihm gesucht – mehr dazu in Polizei sucht nach Tourengeher. Am Donnerstag sprach die Polizei noch von ersten Hinweisen - mehr dazu in Heiße Spur zu gesuchtem Tourengeher.

Nach Medienberichten selbst gemeldet

Demnach hat sich am Mittwoch ein Mann aus dem Allgäu telefonisch bei der Innsbrucker Polizei gemeldet, der angab, er könnte der Gesuchte sein. Er sei zum fraglichen Zeitpunkt an der Unfallstelle gewesen und könnte aufgrund der Beschreibung der gesuchte Tourengeher sein. Er melde sich aufgrund der Medienberichterstattung, hieß es bei der Polizei.

Tourengeher: „Habe Hilfe geleistet“

Bei dem Mann handelt es sich um einen 40-jährigen deutschen Alpinisten aus dem Landkreis Landsberg im Allgäu. Am Samstag wurde er von der Alpinpolizei vernommen. Der 40-Jährige versicherte bei seiner Einvernahme, er habe sehr wohl Hilfe geleistet und sei nicht weitergegangen. Er habe vielmehr im oberen Bereich der Lawine weitergesucht.

Er wird der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen Verdachtes der Unterlassung der Hilfeleistung angezeigt. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Bei dem Lawinenunglück auf dem rund 3.000 Meter hohen Zischgeles war am vergangenen Samstag ein 38-jähriger Steirer unter den Schneemassen verschüttet worden. Er konnte erst nach längerer Zeit geortet und ausgegraben werden. Der Mann erlitt schwere Verletzungen und starb einen Tag später in der Innsbrucker Uni-Klinik.