Weltuntergang in Tirol mehrfach geprobt

Geht es nach einigen Weltuntergangspropheten und angeblich auch nach dem Kalender der Mayas, soll am Freitag die Welt untergehen. In Tirol wurde der Weltuntergang schon einige Male geprobt, wie ein Blick in die geologische Vergangenheit zeigt.

Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche haben es in der Erdgeschichte immer wieder geschafft, einen großen Teil aller Lebewesen zu vernichten. So wurden beispielsweise vor 200 Millionen Jahren an der Grenze zwischen der Trias und dem Jura fast alle an Land lebenden Wirbeltiere durch ein nicht näher bekanntes Ereignis innerhalb kurzer Zeit ausgerottet. Die Gesteine, die in dieser Zeit abgelagert wurden, sind am Kuhjoch im Karwendel optimal erhalten. Aus der ganzen Welt kommen Geologen nach Tirol um hier zu studieren, was sich in dieser apokalyptischen Zeitenwende abgespielt hat - mehr dazu in Geologen schlugen Goldenen Nagel ein.

Gigantische Bergstürze

Doch man muss gar nicht so lange zurückschauen. Vor 9.800 Jahren donnerten im Ötztal bei Köfels etwa drei Kubikkilometer Gestein zu Tal. Durch den Bergsturz wurde ein Erdbeben ausgelöst, wie es in dieser Stärke sonst hierzulande gar nicht vorkommen kann und das abstürzende Gestein heizte sich durch die Reibung so stark auf, dass es bei über 1.700 Grad teilweise schmolz und aufschäumte.

Tschirgant von Süden

Hermann Hammer/Lizenz: Public Domain

Der Tschirgant vom vorderen Ötztal: Deutlich zu sehen sind die weißen Wände, von denen der Bergsturz niederging

Vor etwa 3.500 Jahren donnerte die Südflanke des Tschirgants im Oberland zu Tal. Das Gesteinsvolumen erreichte zwar nur etwa ein Zehntel des Bergsturzes von Köfels, das Geröll schoss aber über das Inntal hinweg in das vordere Ötztal hinein und versperrte so den Talausgang des Ötztals.

So furchterregend diese Szenarien auch sind, die Wahrscheinlichkeit durch einen Bergsturz oder einen Meteoriteneinschlag ums Leben zu kommen sind verschwindend gering.

Hermann Hammer; tirol.ORF.at

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