Sechs Tote bei Cessna-Absturz

Der Absturz einer zweimotorigen Cessna bei Ellbögen hat Sonntagfrüh sechs Menschenleben gekostet. Zwei Insassen überlebten das Unglück. Insgesamt waren acht Personen an Bord der Maschine, die nach Valencia in Spanien unterwegs war. Ein Augenzeuge schildert, wie er den Absturz erlebt hat.

Der Pilot, er wurde ebenfalls getötet, stammt aus Saalfelden in Salzburg. Er nahm in Innsbruck die aus Zell, Zellberg und Mayrhofen stammenden Passagiere an Bord der Cessna mit der Kennung „N738W“ und startete um 6.50 Uhr. Bei der Gruppe soll es sich um einen bekannten Unternehmer und Hoteliers im Alter von 56 bis 61 Jahre handeln - mehr dazu in Trauer in Zell nach Flugzeugabsturz.

Augenzeuge sah Cessna abstürzen

Um 7.12 Uhr gab der Flughafen die Information an die Leitstelle weiter, dass im Wipptal eine Maschine außer Kontrolle geraten sei. Der Aufsichtsjäger Hans Heinz Machalitzky erlebte den Flugzeugabsturz aus der Nähe. Seine Eindrücke schildert er dem ORF Tirol Reporter Georg Laich.

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Machalitzky sagte, er habe ein stotterndes Geräusch wie bei einem Hubschrauber gehört.

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Laut Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamtes, habe der Zeuge auch „seltsame Motorengeräusche“ gehört. Hier ein Bild der Maschine im Internet.

Karte mit Unfallstelle

APA-Grafik

Das Flugzeug, das in den USA zugelassen und in Tirol stationiert war, ging nach dem Aufprall auf 1.612 Meter Seehöhe sofort in Flammen auf. Das Feuer in dem Waldstück konnte von Feuerwehrleuten rasch gelöscht werden. Wegen des Schlechtwetters musste ein Hubschrauberflug abgebrochen werden. Tief hängende Wolken zwangen einen angeforderten Hubschrauber zum Umdrehen.

Leichtverletzter lief im Wald umher

Bereits um 7.42 Uhr waren Helfer an Ort und Stelle, wo ihnen eine leicht verletzte Person entgegen kam. Der Mann sagte den Rettern, dass ein zweiter Verletzter im Wald liege. In einem steilen Waldstück wurde dann der zweite Überlebende schwer verletzt aufgefunden. Im brennenden Wrack, das nur unweit von einem Forstweg lag, befanden sich die sechs Toten, darunter der Pilot.

Der schwerverletzte Passagier erlitt laut Rotem Kreuz Verletzungen an den Beinen, Rippenbrüche und vermutlich Wirbelsäulenverletzungen, der leichtverletzte Verbrennungen am Rücken. Beide wurden von der Rettung in die Klinik Innsbruck gebracht.

Vom Bildschirm der Austrocontrol verschwunden

Unmittelbar nach dem Start habe es zwischen der Flugsicherung Austrocontrol und dem Piloten noch Kontakt gegeben. Dieser sei gefragt worden, ob die Bedingungen einen Flug erlaubten. Der Pilot habe geantwortet, dass die Bedingungen für einen Sichtflug ausreichend seien, so Markus Pohanka von der Austrocontrol. Kurz darauf sei die Maschine aber vom Bildschirm verschwunden, ein Funkruf zu der Cessna blieb unbeantwortet.

Die Hilfsmaßnahmen durch Rotes Kreuz und Feuerwehren erfolgten vom Boden aus. Die Absturzstelle wurde von der Polizei zum Sperrgebiet erklärt. Tatortermittler waren ab Sonntagmittag mit den Untersuchungen zum genauen Hergang des Unglücks beschäftigt. Die Leichen wurden am Sonntag geborgen und sollen am Montag obduziert werden.