Schadenserhebung nach Gewitter

Nach dem Gewittersturm am Samstagabend müssen nun die Schäden erhoben und beseitigt werden. Im Feuerwehrhaus von Ellmau etwa zerstörte der Sturm drei Wohnungen komplett, im Valser Tal gibt es große Schäden im Talschluss.

Nikolaus Manzl

ORF/ZOOM-Tirol

Klaus Manzl

Zumindest vorübergehend kommen in Ellmau die 13 Betroffenen bei Verwandten oder Freunden unter, bestätigt Bürgermeister Klaus Manzl gegenüber dem ORF Tirol. Das oberste Stockwerk im Feuerwehrhaus sei wahrscheinlich komplett zerstört, so Manzl. Die darunterliegenden Wohnungen seien von Feuchtigkeit betroffen. Das Dach sei durch den Sturm abgesaugt geworden, die Leute hätten fluchtartig das Haus verlassen - mehr dazu in Sturm zog Spur der Verwüstung.

Zusagen vom Landeshauptmann

Bei den Wohnungen handelt es sich um Eigentumswohnungen. Manzl sagt, man gehe davon aus, dass ein Großteil des Schadens durch Versicherungen gedeckt sei. Ihm sei aber auch vom Landeshauptmann zugesagt worden, alles Mögliche zu tun, um den Menschen zu helfen. Primär müsse jetzt der Schaden durch die Versicherungen erhoben werden und dann müsse sicher auch die öffentliche Hand noch die eine oder andere Möglichkeit in die Hand nehmen, den Menschen vor Ort zu helfen, so Manzl.

Aufräumarbeiten in Ellmau

APA/BERUFSFEUERWEHR INNSBRUCK/GEGENHUBER

Aufräumarbeiten in Ellmau, im Hintergrund das teilweise zerstörte Feuerwehrgebäude

Er, Manzl, gehe persönlich davon aus, dass das obere Stockwerk fehlen werde, um die Statik und Haltbarkeit des Hauses zu garantieren. In die anderen Wohnungen könne man mit Glück noch vor Anbruch des Winters wieder hinein. Inwieweit sie innen bis dorthin komplett errichtet sein werden, sei eine andere Sache.

Auch anderswo große Schäden

Erhoben müssen die Schäden aber auch an anderen Orten werden, so etwa im Raum Kirchbichl und Wörgl, wo ebenfalls mehrere Häuser abgedeckt und zum Teil auch stark beschädigt wurden. Schäden gab es aber auch im Valsertal in der Brennergegend, die Talstation der Materialseilbahn wurde weggerissen und der Versorgungsbus des Hüttenwirts wurde von einer Gerölllawine mehrere hundert Meter mitgerissen.

Kleinbus in Gerölllawine

APA/ZEITUNGSFOTO.AT/LIEBL DANIEL

Der Bus des Wirts der Geraer Hütte im Valsertal mitten in den Geröllmassen

Geraer Hütte wird früher schließen

Der Hüttenwirt der Geraer Hütte, Arthur Lanthaler sagte, am Sonntag zwischen 3.00 Uhr und 4.00 Uhr habe eine riesige Mure das Auto, mehrere hundert Meter der Straße und die Talstation der Seilbahn weggerissen. Das Auto und die Talstation seien ein Totalschaden. Die Lebensmittel auf der Hütte würden noch für etwa sieben bis zehn Tage reichen. „Ich werde aber sicher keine Versorgung mehr machen sondern nur mehr eine Entsorgung.“ Nachdem schon für Freitag die nächste Kaltfront angesagt sei, würde es ohnehin schwierig werden und so werde den Hüttenbetrieb heuer wahrscheinlich vorzeitig sperren. Zum Aufgeben sieht der 48-jährige Hüttenwirt durch ein solches Ereignis keinen Grund. „Den Kopf stecke ich in den Sand, wenn ich unter die Erde gebracht werde, aber vorher gebe ich nicht auf.“

Zerstörte Talstation der Materialseilbahn

ORF

Das blieb von der Talstation der Materialseilbahn

In der Nacht des Unwetters hörten die Senner an der Altereralm im Talschluss von Vals, dass der Bach großes Geröll weiterschob. Da der Bach sein Bett bereits verlassen hatte und laut einem der Senner die Hütte bereits zitterte, ließ der Mann gegen 3.30 Uhr das Vieh aus dem Stall und flüchtete selbst zur Nachbaralm. Unklar war zunächst, ob durch das Unwetter Vieh zu Schaden gekommen war.