Gesamtschule für Platter vorstellbar

Die Gesamtschule ist für LH Günther Platter (ÖVP) entgegen der offiziellen Linie seiner Partei vorstellbar. Eine gemeinsame Schule solle man auch in Verbindung mit Ganztagsschule durchaus offensiv andenken, so Platter im Magazin „News“

„Ich kann mir eine gemeinsame Schule für alle durchaus vorstellen“, sagte Platter. „Es muss aber in der Schule eine Differenzierung geben, damit sich die Kinder nach ihren persönlichen Fähigkeiten weiterentwickeln können“, erklärte er in dem am Donnerstag erscheinenden Interview für „News“.

Platter kann sich demnach die Gesamtschule auch in Verbindung mit einer freiwilligen Ganztagsschule vorstellen. Letztere solle zwar nicht verpflichtend sein, aber ausreichend angeboten werden.

Unterschiedliche Positionen innerhalb der ÖVP

Dass es dazu unterschiedliche Meinungen innerhalb der Partei gäbe, begrüßte Platter. Nur so könne man eine fruchtbare Diskussion führen. Dass sich ÖVP-Obmann Michael Spindelegger gegen die Idee einer Gesamtschule ausgesprochen habe und dass ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch in seinem Strategiepapier die Idee einer Gesamtschule als Horrorszenario einer rot-grünen Regierung bezeichnet habe, irritiere ihn nicht, so Platter. Er müsse sich nicht mit anderen Funktionären abstimmen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Gemeinsame Klassen am Land Realität

In den Hauptschulen am Land sei es seit jeher so, dass alle zehn- bis 14-jährigen Kinder gemeinsam in die Schule gehen, erklärte Platter. „Diese Kinder haben auch alle Chancen der Welt. Ich habe noch nie gehört, dass jemand, der in so eine gemeinsame Schule geht, später einen Nachteil hat, wenn er studieren will.“

Es gäbe in Tirol hervorragende Haupt- und Neue Mittelschulen, die als gemeinsame Schule zu bezeichnen sei. Mehr als die Hälfte der Studierenden komme aus diesen Schultypen, so Platter. Auch in Südtirol gäbe es diese gemeinsame Schule. Daher glaube er, dass man einen Diskussionsprozess führen solle, so Platter.

Link: