Betroffenheit nach Unglück in Osttirol

Bei einer Bergungsaktion am Großvenediger ist am Sonntag ein Alpinpolizist tödlich verunglückt. Der 52-Jährige aus dem Bezirk Lienz stürzte gemeinsam mit zwei Bergrettern vom Tau eines Hubschraubers ab und wurde dabei tödlich verletzt.

Was genau am Venedigergletscher passierte, ist noch nicht restlos geklärt. Ein Alpinpolizist und zwei Bergretter wurden Sonntagfrüh am Seil eines Hubschraubers auf den Gletscher geflogen. Der Helikopter dürfte in Nebel geraten sein, daraufhin soll der Pilot die am Seil hängenden Bergretter ausgeklinkt haben. Sie stürzten zehn Meter tief auf das Eis. Alle drei wurden dabei schwer verletzt. Der Alpinpolizist erlag seinen Verletzungen - mehr dazu in Spaltenbergung: Alpinpolizist tot.

Helmut Tomac

ORF

Helmut Tomac

Tomac: „Ermittlungen angelaufen“

Der Tiroler Landespolizeikommandant, Helmut Tomac, zeigte sich bei einer Pressekonferenz Sonntagnachmittag in Prägraten noch bedeckt. Es sei noch sehr schwierig derzeit eine detaillierte Aussage über den Unfallhergang zu tätigen. Die Ermittlungen durch Beamte des Landeskriminalamts seien angelaufen, auch Sachverständige seien bereits informiert.

Roy Knaus: „Ursache für Missverständnis aufklären“

Der Chef der Helikopterfirma, Roy Knaus, sprach bei der Pressekonferenz von einem Missverständnis, dass der Alpinpolizist bei dem Flug überhaupt dabei gewesen sei. Franz Franzeskon sei definitiv kein Mitglied der Crew gewesen, das in seinem Unternehmen geschult worden sei. Wie das Missverständnis zustande gekommen sei, müsse nun aufgeklärt werden.

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Ladstätter: „Unersetzlichen Freund verloren“

Peter Ladstätter, Chef der Osttiroler Bergrettung, zeigte sich tief betroffen. Mit Franzeskon habe man einen Freund und Menschen verloren, der unersetzlich sei. Alle Bergretter würden sich davor fürchten, dass man irgendwann heimfahre und einen Kameraden am Berg lassen müsse. Das sei das Schlimmste.

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Noch sind jedoch viele Fragen unbeantwortet. Die zwei Bergretter befinden sich im Krankenhaus Lienz. Sie sind stabil, heißt es. Die Bergeaktion des in der Gletscherspalte verunglückten Alpinisten wurde vorübergehend unterbrochen.