Tanktouristen drohen Strafen

Der „Tanktourismus“ der Südtiroler treibt groteske Blüten. Weil manche Südtiroler in Nordtirol auch Kanister mit Benzin füllen, droht der italienische Zoll mit drakonischen Strafen bis hin zur Beschlagnahme des Fahrzeugs.

Die Südtiroler fahren zum Tanken gern über den Brenner nach Nordtirol. Dort ist der Treibstoff billiger.

Wagen mit Südtiroler Kennzeichen tankt an Nordtiroler Tankstelle

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Viele Südtiroler tanken am Brenner auf österreichischer Seite.

Verstärkte Kontrollen

Viele füllen zusätzlich Kanister mit Sprit und transportieren diesen nach Hause. Diesen Autolenkern drohen drastische Strafen. Die Agentur für Zollwesen hat am Freitag vor strafrechtlichen Sanktionen gewarnt und verstärkte Kontrollen angekündigt.

Innerhalb der letzten Monate ist der Preis für Treibstoff um zehn Prozent gestiegen. Ein Liter Benzin kostet derzeit durchschnittlich 1,78 Euro. Am Wochenende wird ein weiterer Anstieg erwartet.

Benzinkanister im Kofferraum

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Naheliegend, aber verboten: Vorrat im Kanister.

Viele Tanktouristen füllen aber nicht nur ihren Tank, sondern auch mitgebrachte Kanister. Das ist laut einer EU-Richtlinie, die in Italien durch das Gesetz 504 verschärft angewandt wird, verboten.

Strafe bis zur Beschlagnahme

Vor allem mit seinen strafrechtlichen Sanktionen nimmt Italien in der EU eine Sonderstellung ein, bestätigt Stefano Girardello, Direktor der Agentur für Zollwesen. „Die Strafen sehen mindestens 7500 Euro vor und die Beschlagnahme des Verkehrsmittels.“ Das Auto werde versteigert, der Bürger bekomme es nicht zurück

Es ist demnach gestattet, im Ausland zu tanken, aber nicht, Treibstoff in losen Kanistern zu transportieren - außer sie enstprechen eigenen Normen und der Wagen verfügt über spezielle Vorrichtungen. Unter diesen Umständen sei der Transport von bis zu zehn Litern erlaubt.