Gasteiger erstattet Anzeige gegen Hypo

Im 120 Mio. Euro Debakel rund um die italienische Hypo Tirol Bank gibt es eine weitere Anzeige. Klaus Gasteiger (SPÖ) hat eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Innsbruck eingebracht und eine Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht in Wien erstattet.

Gasteiger nimmt in der Causa den aktuellen Banken-Vorstand ins Visier. Es solle überprüft werden, ob der 120 Millionen Abschreibungsbedarf tatsächlich gegeben sei oder nur hochgerechnet wurde, was laut Gasteiger einem Verstoß gegen die Sorgfaltspflichten seitens der Geschäftsführung gleichkomme.

Die Italien-Verluste der Bank beschäftigen mittlerweile die Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Mitte Jänner hatte die Anklagebehörde ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter wegen des Verdacht der Untreue eingeleitet.

Hypo sieht sich als Betrugsopfer

Anfang Dezember war bekannt geworden, dass die Hypo Tirol im laufenden Jahr in ihrem Italien-Geschäft Kreditausfälle bis zu 120 Mio. Euro hinnehmen muss. Die Bank sieht sich bei Teilen der Ausfälle als Betrugsopfer. Ausmaß und Zustandekommen der Kreditgeschäfte ließen auf ein „kriminelles Vorgehen“ schließen. Zum Teil seien die Kredite über dazwischen geschaltete Vermittler ohne persönlichen Kontakt zum Kreditwerber vergeben worden, teilweise seien sie mangelhaft dokumentiert und die Bewertung von Sicherheiten unzureichend bzw. würde die Sorgfalt bei der Risikoeinschätzung fehlen.

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