Notlager für „ausgesperrte“ Gäste

Im Tiroler Oberland haben rund 300 Urlauber die Nacht in Notquartieren des Roten Kreuzes verbracht. Die Gäste konnten wegen der Lawinensperren nicht in ihre Urlaubsorte fahren. Für ein Klappbett im Turnsaal in Zams waren sie dankbar.

Insgesamt gab es drei Notschlafstellen: ein Quartier für rund 100 Menschen wurde in der Raststation Trofana bei Mils im Oberland eingerichtet. Im Turnsaal der Volksschule Zams fanden rund 155 Menschen Platz, in der Hauptschule weitere 35. Insgesamt verbrachten 294 Menschen die Nacht in diesen Lagern, berichtet Othmar Juen, Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Landeck.

Notbetten im Turnsaal einer Schule in Zams, Urlauber; Notquartier wegen Straßensperre/Lawinengefahr

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Erschöpft, zufrieden, dankbar: Urlauber in der Volksschule Zams.

„Endlich schlafen!“

Die Gäste nahme das Angebot dankbar an und reagierten auf die Umstände mit Verständnis, die ganze Athmosphäre war laut Juen recht gelassen. Verpflegung war nicht notwendig, „die meisten Urlauber waren total erschöpft und nur froh, dass sie einen Platz zum Schlafen bekommen“, schildert Juen. Die Gäste wurden von den Rot-Kreuz-Mitarbeitern mit Informationen und wichtigen Telefonnummern für die Nacht versorgt.

Für die Errichtung der Notquartiere mussten weitere Klappbetten, Decken und Polster aus den Katastrophenlagern in Telfs und Rum ins Oberland transportiert werden.

Warten auf die Lawinenkommissionen

Sonntagfrüh hatten die Bewohner der Notquartiere keine Eile und schliefen aus. Erst im Laufe des Vormittags wird entschieden, in welchen Tälern die Lawinensperren aufgehoben werden. Das Lager in der Volksschule Zams wird laut Rotem Kreuz jedenfalls noch nicht abgebaut, da mit weiteren Sperren gerechnet wird.

Ulrike Finkenstedt, tirol.ORF.at