Schnee: Lage entspannt sich weiter

Die Schneesituation in Tirol entspannt sich laufend. Allerdings wurde von den Lawinenexperten des Landes am Mittwoch vor „erheblicher Gefahr“ in großen Teilen Tirols gewarnt. Wenn zu viel Schnee auf Hausdächern liegt, muss dieser abgeschöpft werden.

In der vergangenen Tagen fiel soviel Schnee wie seit 30 Jahren nicht mehr - Mehr dazu in Selten so viel Schnee. Auch die Schneemenge auf den Dächer nimmt zu. Rudi Mair vom Lawinenwarndienst Tirol empfiehlt, Dächer, „wenn’s geht“ abzuschaufeln. Auch Prof. Günter Hofstetter von der Fakultät für Bauingenieurwissenschaft hält es in manchen Gebieten Tirols für gerechtfertigt, Dächer abzuschöpfen. Er empfiehlt zudem, bei Unsicherheiten beim Bauamt der jeweiligen Gemeinde nachzufragen. Auf jeden Fall sei auf eine ausreichende Sicherung zu achten, wenn man selbst sein Dach abschöpfen will.

Schneelast selber messen

Die Schneelast kann man mit einem Kunststoffrohr messen, dass man senkrecht bis auf die Dachhaut durch den Schnee drückt. Anschließend wird der Schnee aus dem Rohr gewogen und durch die Querschnittsfläche des Rohres dividiert. Hier finden Sie auch eine Videoanleitung.

Lawinengefahr auf Stufe drei

Bei strahlend blauem Himmel und dem ersten niederschlagsfreien Tag nach den Neuschneemengen haben die Lawinenexperten des Landes am Mittwoch vor „erheblicher Gefahr“ in großen Teilen Tirols gewarnt. Auf der fünfteiligen Skala wurde der Wert „3“ erreicht. Das Hauptproblem bildeten Gleitschneelawinen.

Mit der Sonne steigt die Lawinengefahr

Mit der Sonneneinstrahlung und Tageserwärmung soll die Lawinengefahr ab den Mittagsstunden leicht ansteigen. Es sei dann im kammnahen, sehr steilen, nach Süden ausgerichteten Gelände mit kleineren spontanen Lawinen zu rechnen. Gewarnt wurden die Wintersportler speziell oberhalb von etwa 2.000 Metern vor frischen Triebschneeansammlungen. Das Hauptproblem bilden aber Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen. Solche Lawinen kündigen sich durch Risse in der Schneedecke an. Bereiche unterhalb solcher Risse sollten deshalb möglichst gemieden werden.

Entspannung auch auf Tirols Straßen

Die Felbertauernstraße - die Verbindung zwischen Osttirol und Salzburg - ist seit Dienstag wieder für den Verkehr frei gegeben. Die Sperre zwischen Matrei und Mittersill wurde nach fünftägiger Sperre am Dienstagvormittag aufgehoben.

Die Straße ins Paznauntal konnte Mittwochfrüh für den gesamten Verkehr ebenfalls frei gegeben werden. Die Orte Ischgl und Galtür sind somit wieder erreichbar.

Die Liste der noch gesperrten Straßen: Straßensperren in Tirol

150 TIWAG-Mitarbeiter waren im Einsatz

Eine erste Bilanz über die vergangenen schneereichen Tage hat am Dienstag auch die TIWAG Netz AG gezogen: 150 Mitarbeiter waren seit Donnerstag insgesamt 5.000 Stunden in ganz Tirol im Einsatz, um die vielen Störungen bei der Stromversorgung zu beheben. Über 450 Mal gab es in den letzten Tagen Probleme.

Hubschrauber wehte Schnee von Bäumen

Zeitweise waren tausende Tiroler Haushalte ohne Strom, hauptsächlich weil Bäume unter der Schneelast zusammenbrachen und auf Leitungen stürzten. Um die Bäume entlang der Leitungen von der Schneelast zu befreien, wurde etwa in Gnadenwald auch ein Hubschrauber eingesetzt, der den Schnee von den Bäumen wehte.

Gefährliche Gleitschneelawinen

Laut Experten des Lawinenwarndienstes würde die größte Gefahr von frischen Triebschneeansammlungen sowie von Gleitschnee auf steilen Wiesenhängen ausgehen. Lawinen könnten im sehr steilen Gelände bereits durch geringe Belastung ausgelöst werden. Zudem werden sich mit dem zum Teil stürmischen Wind in höheren Lagen neue Triebschneepakete bilden.

Ein weiteres Problem bildeten Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen in tiefen und mittleren Lagen aller Expositionen. Wintersportler benötigen bei der derzeitigen Situation oberhalb der Waldgrenze Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.

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