Redhaus: Kontroverse um Marihuana

Die Frage die diesmal beim ORF Tirol Redhaus gewonnen hat, lautet: Warum wird Marihuana nicht legalisiert? Das wollten zwei Schüler einer Innsbrucker HTL wissen. Sie haben zwei Experten gefragt und zwei verschiedene Einschätzungen erhalten.

Cheryl Kapferer und Philipp Neuner von der HTL für Bau und Design in Innsbruck gingen mit ihrer Frage, die immer wieder die Öffentlichkeit beschäftigt, zu einem Experten für Strafrecht, zu Prof. Andreas Scheil. Scheil lehrt an der Uni Innsbruck und er erklärte den beiden Schülern, dass die Staatengemeinschaft überein gekommen ist, dass Marihuana für den Einzelnen als auch für die Gemeinschaft schädlich sei.

Jeder Vierte hat Haschisch probiert

Laut Untersuchungen haben 25 Prozent der österreichischen Bevölkerung Cannabiserfahrung. Unter Jugendlichen ist der Prozentsatz höher. Zwei Prozent der Österreicher konsumieren Cannabis regelmäßig. Es sei in der Frage bisher kein Konsens in der Gesellschaft erzielt worden, erläuterte Scheil weiter. Die großen Parteien wie SPÖ, ÖVP und FPÖ sind strikt gegen die Entkriminalisierung und Legalisierung. Möglicherweise ist der Grund, so Scheil, dass in Österreich relativ viel Alkohol konsumiert wird und man für das eigene Fehlverhalten einen Sündenbock braucht. Auf die Haschischkonsumenten, die in der Minderheit sind, könne dann „mit dem Finger gezeigt“ und das eigene schlechte Gewissen beruhigt werden, so der Strafrechtsexperte. Es gebe zudem immer wieder Bestrebungen Haschisch zu legalisieren.

Sendungshinweis

„Tirol heute"
16.1.14

Haschisch ist klassische Einstiegsdroge

Absolut gegen eine Legalisierung der Droge ist Prof. Walter Rabl von der Innsbrucker Gerichtsmedizin. Aus seiner Sicht gebe es viele gute Gründe Cannabis nicht zu legalisieren: "Erstens haben wir im Gehirn ein System, das auf die Inhaltsstoffe von Cannabis sensibel reagiert. Gerade beim Heranwachsenden macht es irreversible Schäden, das ist wissenschaftlich klar belegt. Und zweitens ist Cannabis die Einstiegsdroge Nummer eins. Und dann haben wir ein Problem mit psychiatrischen Krankheiten, wie Depressionen, Schizophrenie oder Wahnideen, die vorallem durch hochpotente Cannabisprodukte ausgelöst werden. Und dann kommt noch dazu, dass Cannabis geraucht wird. Da haben wir dann die gesamten negativen Effekte des Rauchens in verstärkter Form, weil diese Zigaretten ja ohne Filter geraucht werden“, so Gerichtsmediziner Rabl.

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Phillip und Cheryl haben viele Informationen bekommen, und sie finden, dass es sowohl für als auch gegen eine Legalisierung von Marihuana gute Argumente gibt.

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