Genug sauberes Trinkwasser in Tirol

Die Versorgung mit frischem und sauberem Trinkwasser läuft in Tirol reibungslos ab. Dafür sind aber nicht nur genügend Geld, sondern auch ausreichend Personal, technisches Know How und strategische Planung seitens der Gemeinden und Wasserwerke erforderlich.

Wenn das Wasser bei den Tirolern zuhause aus dem Wasserhahn sprudelt, hat es bereits einen langen Weg über ein weit verzweigtes, unterirdisches Leitungsnetz hinter sich. Das Trinkwasser kommt größtenteils aus Quellen, die in den Tiefen der Tiroler Bergwelt ihren Ursprung haben. Rund 6.000 Kilometer Wasserleitungen sind notwendig, um das Trinkwasser von den Quellen in die Tiroler Haushalte zu befördern.

Trinkwasserstollen

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Trinkwasserstollen

Tiroler Quellwasser hat besonders gute Qualität

Die besondere geologische Situation führt dazu, dass das Quellwasser in Tirol eine besonders gute Qualität hat. So braucht ein Regentropfen mehrere Jahre, bis er die Gesteinsschichten im Berg durchwandert und als Trinkwasser an die Oberfläche kommt. Das Wasser wird so auf natürlichem Wege gefiltert und gereinigt. Außerdem wird das Wachstum von Keimen und Bakterien durch die lange Verweildauer im Berg verhindert.

Eine Aufbereitung des Wassers ist in Tirol damit größtenteils nicht notwendig. Dort wo es erforderlich ist, wird das Wasser in einer UV-Desinfektionsanlage mit UV-Licht bestrahlt. Die Ultravioletten-Strahlen sollen Keime und Bakterien abtöten und das Wasser damit desinfizieren.

Wasserleitungen werden regelmäßig saniert

Damit die Qualität aber erhalten bleibt und auch weiterhin Trinkwasser aus dem Wasserhahn sprudelt, müssen Trinkwasserleitungen regelmäßig gewartet und saniert werden, denn auch Wasserleitungen halten nicht ewig. In der Regel geht man von einer durchschnittlichen Lebensdauer der Leitungen von 50 bis 100 Jahren aus. Dabei können Wasserleitungen wegen des Innendrucks und aufgrund der strengen Hygienestandards nur von außen untersucht werden. Hierfür werden Druckmessungen oder Untersuchungen mittels Abhören der Leitungen angewandt.

Rohrnetzkontrolle

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Rohrnetz wird kontrolliert

Die Ursachen für Schäden sind vielfältig. Oft reichen Erschütterungen auf einer Straße, die steigende Verkehrsbelastung und Bauaurbeiten oberhalb von Leitungen aus, um im Untergrund Verformungen, Brüche oder Risse bei den Wasserleitungen zu verursachen. Zudem hält kein Material ewig. Wasserleitungen aus Metall können einer schleichenden Korrosion ausgesetzt sein und eine Betonummantelung in einem Wassersammelbehälter benötigt nach einigen Jahrzehnten auch eine Erneuerung.

Regelmäßige Qualitätskontrollen

Hinzu kommt, dass das Wasser ständigen Qualitätskontrollen unterzogen wird, sei es bei den Quellfassungen, im Verteilnetz oder beim Verbraucher selbst. Das österreichische Trinkwasser muss strengen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Auch der Schutz und Schongebiete um die Quellgebiete und im Bereich des Grundwasserfeldes tragen dazu bei, dass die Qualität nicht beeinträchtigt wird. Vor allem die Grundwasserressourcen sind gefährdet. Aus der Landwirtschaft können wasserschädliche Stoffe ins Grundwasser gelangen und es verunreinigen.

Trinkwasserkontrolle

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Trinkwasser wird kontrolliert

Ein Gefahrenpotential für die Trinkwasserversorgung stellen Hochwasser und Überschwemmungen dar. So können Quellfassungen geflutet und das Wasser dadurch verunreinigt werden. Um das zu verhindern und damit kein schmutziges Wasser mit in die Trinkwasserversorgung einfließt, gibt es beispielsweise in Innsbruck eine Online-Überwachung der Trinkwasseranlagen. Von einer Zentrale aus werden allen Anlagen überwacht und gesteuert. Im Notfall kann also eingegriffen und Wasserzuläufe gesperrt werden. Durch eine solche Notfallplanung soll die Sicherheit der Trinkwasserversorgung gewährleistet werden.

Wasserbehälter Reinigung

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Wasserbehälter wird gereinigt

Erschließen von Quellfassungen

Für Tirol ist auch in Zukunft keine Wasserknappheit zu erwarten. So kann beispielsweise der Innsbrucker Wasserbedarf mehrfach durch eigene Wasserressourcen gedeckt werden. Bei Bedarf können aber noch weitere Quellen in Tirol erschlossen werden.

Evelyn Larcher; tirol.ORF.at

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