Reaktionen der Parteien in Tirol

Die Reaktionen der Parteien in Tirol auf das Ergebnis der Wahl zum Europäischen Parlament sind unterschiedliche ausgefallen. Die meisten Parteien zeigten sich mit ihrem Abschneiden zufrieden, die SPÖ allerdings nicht.

ÖVP-Obmann Günther Platter zeigte sich über das Abschneiden seiner Partei sehr erfreut. Er sprach von „einem sensationellen Ergebnis“ - mit fast 44,4 Prozent für die ÖVP in Tirol. Er führte das einerseits darauf zurück, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz bei den Tirolerinnen und Tirolern sehr beliebt sei, aber auch „die politische Stimmungslage im Land in Ordnung ist“.

Ausdrücklich zufrieden zeigte sich Günther Platter im Gespräch mit ORF-Redakteur Alexander Weglehner über die gestiegene Wahlbeteiligung

Dornauer: Rendi-Wagner „ohne Zweifel“ die Richtige

Obwohl es die SPÖ bei der EU-Wahl nicht geschafft hat, von der Krise der türkis-blauen Regierung zu profitieren, ist SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner für den Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer ohne Zweifel die Richtige an der Spitze der Sozialdemokraten.

Trotzdem müsse man sich die Frage stellen, wo denn die Schwachstellen liegen, so Dornauer. „Warum schaffen wir es als Parteispitze nicht, die Themen so anzusprechen, dass wir die Leute wirklich ansprechen. Wenn das die Menschen nicht trifft und offenkundig nicht interessiert, dann müssen wir schauen, was die Menschen tatsächlich interessiert und wie wir sie gewinnen können“, meinte Dornauer.

Georg Dornauer

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Der Vorsitzende der Tiroler SPÖ, Georg Dornauer

Den bevorstehenden Misstrauensantrag gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei der Nationalratssondersitzung am Montag wollte Dornauer vorerst nicht kommentieren. Sonntagabend gab es eine Sitzung des Bundesparteipräsidiums, da werde man sich entscheiden.

FPÖ sieht „Top Ausgangsposition“ für NR-Wahl

FPÖ-Obmann Markus Abwerzger bezeichnete das Ergebnis der EU-Wahl als eine „Top Ausgangsposition“ für die kommenden Wahlen zum Nationalrat. „Wir sind eine geschlossene Partei vom Bodensee über den Achensee bis zum Neusiedlersee.“

Markus Abwerzger

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FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger

Die vergangene Woche habe gezeigt, dass die FPÖ beim Krisenmanagement alles richtig gemacht hat, so Abwerzger. Besonders erfreut zeigte sich der FPÖ-Landesparteiobmann, dass in Tirol die FPÖ bei den EU-Wahlen die Grünen überholte. „Das zeigt auch, dass die FPÖ über eine starke Stammwählerschaft verfügt und dass trotz dieses Skandals uns viele Tirolerinnen und Tiroler die Treue gehalten haben“, so Abwerzger.

Grüne sprechen von eindrucksvollem Comeback

„Wir sind mit dem Ergebnis voll zufrieden“, sagte Michael Mingler, Spitzenkandidat der Tiroler Grünen für die EU-Wahl. Das Comeback der Grünen sei eindrucksvoll gelungen, damit habe wohl niemand gerechnet. Das Ergebnis zeige sehr deutlich, dass den Menschen saubere Umwelt und saubere Politik ein großes Anliegen sind.

Michael Mingler Grüne

ORF

Spitzenkandidat der Grünen in Tirol, Michael Mingler

Mit diesem Schwung könnten die Grünen nun auch zuversichtlich in den kommenden Nationalratswahlkampf gehen, meinte Mingler. „Wenn dieses Ergebnis eines zeigt, dann, dass die Menschen wieder starke Grüne wollen, im Europaparlament und natürlich auch im Nationalrat."

NEOS ebenfalls zufrieden

Dass es gelungen ist, einen Rechtsruck zu verhindern, wertete Spitzenkandidat Johannes Margreiter von NEOS Tirol als Wahlerfolg und auch die Tatsache, dass man ein Mandat gehalten habe. Die Partei habe mit den Vereinigten Staaten von Europa und der Europaarmee ein „ganz kantiges Programm“, führte Margreiter aus. „Das hat Zustimmung gefunden“, wie er am Wahlabend meinte.

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