Nach Strache-Rücktritt: Kein Kommentar in Tirol

Zum Rücktritt von Vizekanzler Heinz-Christian Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus haben sich Tiroler Vertreter der Regierungsparteien nicht geäußert. Landeshauptmann Platter wollte das Statement von Kanzler Kurz abwarten, FPÖ-Chef Markus Abwerzger war geschockt.

Nach Publikwerden des Videos, das Strache und Gudenus schwer belastet, hatte Tirols FPÖ-Chef von einer Schockstarre gesprochen. Landeshauptmann Platter wollte sich nicht äußern, bevor Bundekanzler Kurz seine Erklärung abgab. Diese wurde zunächst für den Nachmittag erwartet, dann aber erst für 19.45 Uhr angekündigt. Das Video hatte umgehend einschlägige Reaktionen der Tiroler Parteien ausgelöst - mehr dazu in Causa Strache: Tiroler FPÖ „geschockt“.

Südtiroler Freiheitliche bedauern Strache-Rückritt

Mit Bedauern hat der Parteiobmann der Südtiroler Freiheitlichen Andreas Leiter Reber in einer ersten Reaktion auf den Rückzug Straches reagiert. Reber äußerte im Hinblick auf die Affäre Verschwörungstheorien: Strache sei durch eine „organisierte und zeitlich geschickt getaktete Falle und Intrige beschädigt“ worden.

Strache sei ein „aufrechter österreichischer Patriot“, der mit vollem Herzblut die Südtiroler Anliegen vertreten haben, stellte sich der Südtirol Freiheitlichen-Chef hinter den zurückgetretenen Politiker. Reber verwies dabei auf die Themen Selbstbestimmungsrecht und die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler.

Video löste politisches Erdbeben aus

Das Video war am Freitagabend von „Spiegel“ und „SZ“ veröffentlicht worden. Darin sprach der FPÖ-Chef im Juli 2017 mit einer vermeintlichen russischen Investorin in Ibiza unter anderem über Staatsaufträge für millionenschwere Spenden. Ferner fantasierte Strache darin von der Übernahme der „Kronen Zeitung“. Die Opposition hatte daraufhin umgehende Konsequenzen gefordert - mehr dazu in Regierung: Strache erklärt Rücktritt (news.ORF.at; 18.05.2019).