Chaletdörfer: Zu hoher Flächenverbrauch

Die Liste Fritz hat am Donnerstag den „Wildwuchs“ bei Chaletdörfern in Tirol kritisiert. Einen solchen Flächenverbrauch könne sich Tirol nicht leisten, man verprasse Grund und Boden, bei Einheimischen dränge man auf verdichtete Bauweise.

Die Liste Fritz zieht in Sachen Bodenverbrauch einen drastischen Vergleich. Man spricht von „Käfighaltung“ für die Tirolerinnen und Tiroler und „Freilandhaltung“ für die Touristen. Zudem würden Chaletdörfer Freizeitwohnsitze durch die „Hintertür“ möglich machen, so der Landtagsabgeordnete Markus Sint, denn diese seien „schwer zu kontrollieren“. Die Liste Fritz spricht von bereits 10.000 illegalen Freizeitwohnsitzen im Land.

Biberwier

ORF

In Biberwier will man schon seit vielen Jahren ein Chaletdorf errichten. Nachdem der letzte Investor abgesprungen ist, gibt es nun einen neuen Anlauf.

Zu geringe Wertschöpfung und mehr Verkehr

In Tirol sind in den letzten Jahren viele Chaletdörfer gebaut worden, allein im Bezirk Reutte gibt es fünf mit einem Flächenverbrauch von 64.000 Quadratmetern. In den Bezirken Landeck und Imst gibt es sechs Chaletdörfer mit einem Flächenverbrauch von 26.100 Quadratmetern. Die Chaletdörfer würden also mehr Fläche verbrauchen, als herkömmliche Hotels. Die Wertschöpfung sei aber geringer, argumentierte Markus Sint. Außerdem würde der zusätzliche Verkehr bei Neuwidmungen nicht berücksichtigt. Die Liste Fritz fordert Verkehrskonzepte für Häuser unter 150 Betten.

Die Liste Fritz lobt am Donnerstag den Entwurf für ein neues Raumordnungsgesetz. Man vermisse aber eine Obergrenze für den Flächenbedarf bei Chaletdörfern. Außerdem forderte die Liste Fritz eine Offenlegungspflicht der Geldströme von Investoren, um Geldwäsche zu verhindern.

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