Bienenvölkern droht der Hungertod

Das schlechte Wetter macht den Tiroler Bienen zu schaffen. Viele Imker haben schon Bienenvölker verloren. Es ist viel zu kalt für diese Jahreszeit, es fehlen wertvolle Flugstunden. Die fleißigen Insekten verhungern.

Ein Lokalaugenschein bei einem Bienenstand oberhalb von Terfens zeigt, wie schwierig das Leben für die Bienen derzeit ist. Normalerweise sollten hier im Mai Zigtausende unterwegs sein, um Nektar zu sammeln. Es herrscht aber Funkstille. Es ist regnerisch und kalt, die Bienen bleiben in ihren Stöcken und ernähren sich von dem, was sie heuer schon gesammelt haben. Das war aber aufgrund der schlechten Witterung viel weniger als sonst. Jetzt geht dieses Futter schön langsam zu Neige.

Bienen, Imker

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Die Bienen verlassen derzeit kaum ihre Stöcke

Imker müssen zufüttern

Klaus Farthofer, der Bezirksobmann der Schwazer Imker, besucht bei dieser Witterung regelmäßig seine Bienenvölker und versorgt sie mit einer besonderen Mischung Zuckerwasser, um die Insekten über diese schwierige Zeit zu bringen. Er weiß von einigen Imkern, die heuer schon aufgrund der Witterung Bienenvölker verloren haben. Die wenigsten Imker würden das aber zugeben, die Dunkelziffer bei toten Bienenvölkern sei dadurch hoch, so Farthofer.

Weitere Gefahr: Wassermangel

Wenn die Bienen den Stock kaum verlassen, fehlt ihnen auch das lebensnotwendige Wasser. Das kann zur Maikrankheit führen. Die Bienen schaffen es nicht, die Pollen aufzuarbeiten und verdauen sie kaum, das führt zu Verstopfung. Vor allem Jungbienen sind betroffen.

Bienen, Imker

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Klaus Farthofer schaut, wie es seinen Bienen geht

Die gute Nachricht: Die Situation für die Bienen und ihre Imker ist derzeit zwar dramatisch, aber noch ist nichts verloren. Es kann heuer durchaus ein gutes Honigjahr werden. Der Frühling müsste aber langsam in die Gänge kommen.

Katharina Kramer; tirol.ORF.at