Forscher haben Risikofaktor Lp(a) im Visier
Den Wissenschaftern von der Medizinischen Uni Innsbruck Claudia Lamina und Florian Kronenberg ist es nun gelungen, zu zeigen, dass der Lipoprotein(a)-Spiegel um etwa 66 Milligramm pro Deziliter gesenkt werden muss und das Risiko um über 20 Prozent zu senken. Das hätte den gleichen Effekt wie die Senkung des LDL-Cholesterins um 38mg/dl. Die Innsbrucker Wissenschafter werteten dafür Daten aus fünf Beobachtungsstudien mit fast 14.000 Teilnehmern aus und ergänzten sie mit öffentlich verfügbaren Daten von fast 50.000 Patienten.
MUI/Heidegger
Claudia Lamina und Florian Kronenberg forschen seit vielen Jahren zu Lp(a)
Lp(a) zählt neben Cholesterin zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Herz- und Kreislaufkrankheiten. Im Gegensatz zu Cholesterin ist der Lp(a)-Wert aber im Menschen genetisch festgelegt und kann etwa durch eine veränderte Lebensweise nicht beeinflusst werden. Bisher gibt es auch keine am Markt erhältlichen Lp(a) senkende Medikamente. Jeder fünfte Mensch hat einen erhöhten Lp(a)-Spiegel und deshalbt ein erhöhtes Risiko unter anderem für Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Lp(a)-senkende Medikamente in Erprobung
Wirkstoffe, die Lp(a) senken, sind zwar bereits in Erprobung, das notwendige Ausmaß der Senkung, das zu einer effektiven Risikoreduktion für Herz-Kreislauferkrankungen beitragen könnte, wurde bislang allerdings kontrovers diskutiert. „Mit den berechneten Daten konnten wir einen wichtigen Beitrag für die Planung von zukünftigen Interventionsstudien mit Lp(a)-senkenden Medikamenten liefern“, sagt die Biostatistikerin und Erstautorin Claudia Lamina. Das Blutfett Lp(a) wird an der Medizinischen Universität Innsbruck bereits seit mehr als 30 Jahren intensiv beforscht.