Nordkettenbahnen sperren Downhiller aus

Nach Problemen mit einzelnen Downhill-Bikern haben die Nordkettenbahnen jetzt ein vorübergehendes Transportverbot verhängt. Im Mai werden keine Downhill-Bikes mehr transportiert. Die Politik ist gefordert.

Seitens der Nordkettenbahnen argumentiert man den vorübergehenden Transportstopp von Downhill-Rädern mit Kapazitätsproblemen. Aber auch Konflikte mit anderen Gästen seien ausschlaggebend dafür gewesen, so Geschäftsführer Thomas Schroll in einer schriftlichen Aussendung. Wie berichtet kam es vergangene Woche auch zu einer Auseinandersetzung zwischen Downhillern und einem Bahnbediensteten, der dabei verletzt wurde - mehr dazu in Downhiller machen Probleme auf Hungerburg.

Anrainer, Pendler und Freizeitnutzer sind von dem Transportverbot nicht betroffen, heißt es. Diese könnten auch im Mai ihre Fahrräder in der Bahn mitnehmen.

Downhiller

privat

Im Mai wollen die Nordkettenbahnen keine Downhiller befördern

Politik ringt um rasche Lösung

Die Mountainbikestrecke von der Hungerburg talwärts ist in der Szene beliebt und um diese Jahreszeit auch eine der wenigen, die bereits geöffnet sind. Deshalb ist der Run auf den Hungerburg-Trail im Frühjahr besonders groß. Bis zu 500 Downhiller wollen täglich mit der Bahn auf die Hungerburg transportiert werden.

Nicht glücklich mit der Entscheidung der Nordkettenbahnen zeigte sich Innsbrucks Vizebürgermeister Franz X. Gruber (ÖVP). Er ist für den Tourismus in der Stadt zuständig und kann die Entscheidung Schrolls auf Grund der jüngsten Vorkommnisse nachvollziehen. Dauerlösung könne das aber keine sein, auf Grund einiger weniger schwarzer Schafe eine ganze Gruppe auszugrenzen. Es werde noch im Mai Gespräche mit dem Geschäftsführer geben, so Gruber.

Strengere Kontrollen und Strafen denkbar

Gruber denkt konkret an strengere Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen. Diese hätten auch bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben Früchte gezeigt. Damit man gegebenenfalls auch Strafen aussprechen kann, müsse man den Verursacher kennen. Das sei durch Überwachungskameras beispielsweise möglich. Aber auch eine Art Chipsystem für die Biker sei eine Variante der Überwachung, über die man nachdenken kann. Ab Juni sollte sich die Situation aber ohnedies entspannen, da dann auch andere Trails im Nahbereich Innsbrucks geöffnet haben, so der Vizebürgermeister.

Stefan Lindner, tirol.ORF.at