Prozess wegen gestohlenen Kupferstichs

Der Diebstahl eines Kupferstichs aus einem Buch von Johannes Kepler in der Tiroler Landesbibliothek in Innsbruck vor zwei Jahren hat ein Nachspiel. Am 24. April muss sich deswegen ein Deutscher vor Gericht verantworten.

Vor beinahe zwei Jahren - am 28. Juli 2017 - wurde aus dem Lesesaal der Landesbibliothek aus dem Buch „Tabulae Rudolphinae“ von Johannes Kepler der Kupferstich „Karte des Erdkreises“ gestohlen.

Der Angeklagte habe sich in der Bibliothek als Fachbesucher ausgewiesen und angeblich für eine wissenschaftliche Arbeit nach dem wertvollen Buch gefragt. Das Buch sei ihm aus einem Tresor gebracht worden. Später sei dann festgestellt worden, dass die Karte aus dem Buch verschwunden war, hieß es am Dienstag von einer Sprecherin des Amtsgerichts Witten in Nordrhein-Westfalen.

Wert des Kupferstichs rund 30.000 Euro

Der Diebstahl ereignete sich am 28. Juli 2017 in der Zeit zwischen 9.00 und 12.00 Uhr. „Er war der letzte, der dieses Buch ausgeliehen hat, in dem sich die Weltkarte befand“, sagte die Sprecherin des Amtsgerichts. Der Wert des Kupferstichs wurde auf 30.000 Euro geschätzt.

"Weltkarte" aus einem Buch des Johannes Kepler

Land Tirol/Kultur-Fahndungsliste

„Karte des Erdkreises“ aus einem Buch von Johannes Kepler aus dem Jahr 1627

Kupferstich bei Verdächtigem nicht gefunden

Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei die Karte bei dem Tatverdächtigen allerdings nicht. Dagegen fanden die Ermittler Hinweise darauf, dass sich der 65-jährige Deutsche tatsächlich mit dem Thema beschäftigte. Gegen den Angeklagten sei wegen ähnlicher Delikte schon in anderen Städten ermittelt worden.

Der Diebstahl wurde erst im Oktober 2017 öffentlich gemacht. Damals hieß es, dass der Täter die Karte herausgeschnitten haben soll. Die Karte hat vermutlich einen Stempel der Innsbrucker Universitätsbibliothek auf der Rückseite, erklärten die Ermittler des Tiroler Landeskriminalamtes vor knapp zwei Jahren - mehr dazu in Polizei ermittelt nach Kunstdiebstahl.

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