Lebenshilfe: Haus am Domanigweg ist Geschichte

Die Lebenshilfe hat am Montag ihr Haus am Domanigweg in Innsbruck zugesperrt. Knapp 50 Jahre war es Lebens- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderung. Die ehemaligen Bewohner leben jetzt in Garconnieren in Innsbruck und Kematen.

Bis zu 80 Menschen mit Behinderung haben in dem Haus am Domanigweg im Innsbrucker Stadtteil Pradl gelebt und gearbeitet, viele hunderte in den vergangenen knapp 50 Jahren. 1970 hat man das Haus von der Stadt Innsbruck gemietet, zuvor war die Lebenshilfe im Keller der Sonderschule in der Siebererstraße untergebracht. Mit dem Einzug am Domanigweg war ein großer Schritt getan - nicht zuletzt der von der Unsichtbarkeit in das Sichtbarwerden und Sein-Dürfen, so Lebenshilfe Geschäftsführer Georg Willeit.

Archivbild Haus am Domanigweg

Lebenshilfe

Das Haus am Domanigweg in den 1970er Jahren

Ausgehend vom ersten Lebenshilfe-Standort am Domanigweg entstanden in den folgenden Jahren auch in allen anderen Tiroler Bezirken Angebote für Menschen mit Behinderung, wie 1971 in Lienz, 1975 in Schwaz, 1976 in Absam, 1977 in Landeck, 1978 in Reutte, 1979 in Imst und Kitzbühel und 1980 schließlich in Kufstein und Telfs.

Garconnieren in Innsbruck und Kematen

Die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses am Domanigweg leben jetzt in Garconieren zu zweit oder zu dritt in der Gumppstraße und der Bienerstraße in Innsbruck sowie im Sozialzentrum in Kematen westlich von Innsbruck. Arbeiten können sie in Innsbruck an insgesamt drei Standorten (Arbeit Sillside, Arbeit Tivoli und Arbeit Hötting West). Dort erledigen sie etwa Büro- oder Versandarbeiten. Sie haben aber auch die Möglichkeit, in Tischlereien mitzuarbeiten.

Angelika Hörmann und Georg Willeit

Lebenshilfe

Innsbruck-Regionalleiterin Angelika Hörmann und Lebenshilfe-Geschäftsführer Georg Willeit besuchen eine Klientin in ihrer Garconniere in der Bienerstraße

In den Wohnungen können die betreuten Menschen selbst mitentscheiden, wie viel Unterstützung sie von den Assistentinnen und Assistenten der Lebenshilfe brauchen.