Natters: 8.000 Unterschriften gegen Schließung

Großen Zulauf gibt es für eine Petition im Internet, die sich gegen die geplante Schließung des Krankenhauses Natters ausspricht. Fast 8.000 Menschen haben unterschrieben, leitende Ärzte unterstützen den Protest mit Namen.

Der Leiter der Lungenheilkunde in Natters, Primar Peter Heininger schreibt in der Petition, der Erhalt der gesamten Einheit im Krankenhaus Natters sei „unabdingbar“. Natters sei „eine unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung“. Die Lungenabteilung sei „DER Garant für eine kompetente Betreuung lungenkranker Menschen“.

Betriebsversammlung KH Natters

ORF

Betriebsversammlung mit vielen Emotionen.

Hochspezialisierte Einheit wird zerstört

Die Leiterin der Inneren Medizin, Primaria Gudrun Henle-Talirz hebt das in Natters gutfunktionierende Ineinandergreifen der verschiedenen Bereiche hervor: „Neben der noch immer notwendigen ärztlichen und pflegerischen Versorgung treten andere wichtige Berufsgruppen in den Vordergrund, wie die Therapie zur Mobilisierung, Diätologen zum Kostaufbau, Psychologen zur Unterstützung der Krankheitsverarbeitung oder das Entlassungsmanagement zum Überleiten in die häusliche Versorgung.“

Und die Leiterin der Anästhesie in Natters, Primaria Doris Schreithofer spricht vom Krankenhaus in Natters als „einem führenden Kompetenzzentrum. Durch die Aufsplitterung des Hauses würde man eine hochspezialisierte Einheit zerstören und der medizinischen Versorgungsqualität schaden“, so Schreithofer.

Breiter Widerstand

Gegen die geplante Schließung des Landeskrankenhauses in Natters, das zu den tirol kliniken gehört, haben sich seit Bekanntwerden vor drei Wochen bereits viele öffentlich ausgeprochen, wie etwa die Ärztekammer - mehr dazu in Ärztekammer gegen Schließung von KH Natters. Auch die Personalvertretung der tirol kliniken zeigte sich ob des Plans entrüstet - mehr dazu in KH Natters: Heftige Kritik an Geschäftsführung. Und auch politisch wirbelte die Bekanntgabe der Schließung viel Staub auf - mehr dazu in Natters: Opposition stellt dringliche Anfrage.

200 Betten einsparen

Der zuständige Referent in der Landesregierung Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) begründete die Entscheidung mit einer Kostenersparnis. Die Leistungen sollen in anderen Krankenhäusern gebündelt werden, damit könne man rund 200 Betten einsparen, so Tilg - mehr dazu in Krankenhaus Natters wird geschlossen. Die Petition richtet sich an Tilg und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Zweite Petition für Kinderstation in St. Johann

In einer zweiten Petition sprechen sich rund 3.000 Unterstützerinnen und Unterstützer für die Erhaltung der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Bezirkskrankenhaus St. Johann aus - mehr dazu in Diskussion um Kinderstation in St. Johann. Im Zuge der Spitalsreform gibt es Befürchtungen, dass dort die Kinderstation geschlossen wird. Diese Petition hat die „Junge ÖVP Bezirk Kitzbühel“ gestartet.