Kein Schweigen bei Gewalt in Familie

Mehr als 400 Betretungsverbote gegen Männer hat es im letzten Jahr in Tirol gegeben. Beim Sicherheitstreffen am Donnerstag in Innsbruck wurde mehrfach betont, dass man bei Gewalt in der Familie nicht schweigen solle.

Das Kuratorium Sicheres Österreich lud Donnerstagabend zum alljährlichen Sicherheitstreffen in die Innsbrucker Messe. Die zunehmende Gewalt und die zahlreichen Morde an Frauen zu Beginn des Jahres alarmierten auch die Politik.

Wie Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) informierte, sei deswegen eine Screening-Gruppe eingerichtet worden, die herausfinden solle, warum diese Morde passiert seien und wie man in solchen Fällen zuvor eingreifen könne, damit es gar nicht zu solche Morden komme.

Gewalt darf nicht tabuisiert werden

Familiäre Gewalt und Gewalt an Frauen dürfe nicht tabuisiert werden, es müsse öffentlich gemacht werden. Diese Forderungen waren am Donnerstag im Zuge der Veranstaltung in der Innsbrucker Messe mehrfach zu hören.

Durch viele Initiativen sei man dabei, den Gedanken des Schämens zu überwinden und in die objektive Aufarbeitung überzugehen, wenn jemanden in der Privatsphäre Gewalt angetan werde, so Landespolizeidirektor Helmut Tomac.

Information als erster Schritt zur Hilfe

Mehr als 400 Betretungsverbote gegen Männer wurden im letzten Jahr in Tirol ausgesprochen. Hilfe finden Betroffene unter anderem im Gewaltschutzzentrum Tirol. Es habe keine weiteren Folgen, wenn man sich an eine Beratungseinrichtung wende. Die Einrichtungen würden selbstverständlich vertraulich arbeiten, erklärte die Leiterin des Gewaltschutzzentrums, Eva Pawlata. Information sei der erste Schritt, um sich aus einer möglichen Gewaltbeziehung zu lösen.

Dem Schutz von Opfern soll künftig auch eine neue, nur mehr dreistellige Notrufnummer dienen. Das kündigte die Familienministerin am Donnerstag an.

Link: