Krankenhaus Natters wird geschlossen

Das Lungenheilkundekrankenhaus Natters könnte es in der bisherigen Form bald nicht mehr geben. Um Kosten zu sparen, will das Land Leistungen in anderen Krankenhäusern bündeln und rund 200 Betten einsparen.

Die Lungenheilkunde in Natters soll in Zukunft am Landeskrankenhaus Innsbruck angesiedelt sein, die Nachversorgung soll nach Hall wandern, sagte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). Die bisherige Sonderkrankenanstalt Natters könnte dann in eine Pflege- oder Rehaeinrichtung umgewandelt werden.

Dieser Plan ist Teil eines Maßnahmenkatalogs für alle Tiroler Spitäler, der zusammen mit dem steirischen Gesundheits-Beratungsunternehmen EPIG ausgearbeitet wurde. In den kommenden zwei Wochen sollen die Vorschläge für den „Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025“ (RSG 2025) in allen Krankenhäusern vorgestellt und im Anschluss eventuell noch einmal überarbeitet werden. Am Montag wurde das Konzept in Natters vorgestellt. Ende Juni oder Anfang Juli soll die Landes-Zielsteuerungskommission das Konzept dann beschließen.

Krankenhaus Natters

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Das Krankenhaus Hall ist auf Lungenheilkunde spezialisiert

200 Spitalsbetten sollen gestrichen werden

Der RSG 2025 sieht unter anderem eine Anpassung der stationären Bettenstrukturen vor. So könnten Betten auf nicht ausgelasteten Stationen gestrichen und in Tages- bzw. Wochenklinik-Betten umgewandelt werden, erklärte Tilg. Nach der Reform könnte es tirolweit nach einer groben Schätzung rund 200 stationäre Spitalsbetten weniger geben. Dafür sollen die Strukturen beispielsweise in der Übergangspflege ausgebaut werden.

Zudem soll an allen Spitälern ein ambulantes Erstversorgungszentrum, wie es am Landeskrankenhaus Innsbruck eingerichtet wurde, aufgebaut werden. Auch die Etablierung von Primärversorgungseinheiten sei geplant, meinte Tilg.

Leistungen der Krankenhäuser besser abstimmen

Die Aufgaben und das Angebot soll unter den einzelnen Krankenhäusern besser abgestimmt werden. So wird es bei den beiden nahe gelegenen Krankenhäusern in Innsbruck und Hall nur in Innsbruck eine onkologische Gynäkologie geben, führte Tilg ein Beispiel an. Die Gynäkologische Abteilung in Hall soll aber jedenfalls bestehen bleiben, fügte er hinzu. Auch an den Bezirksspitälern sollen die Leistungen abgestimmt werden.

Bezirkskrankenhaus Hall

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Die Gynäkologische Abteilung im Bezirkskrankenhaus Hall soll erhalten bleiben

Jobgarantie für Mitarbeiter

„Eine gute medizinische Versorgung steht weiterhin im Mittelpunkt. Die geplante Reform soll einer Reform aber auch gerecht werden“, betonte Tilg. Obwohl die Reform auch eine Kostendeckung im Spitalssektor mit sich bringen soll, könne nicht von einem Sparprogramm die Rede sein, so der Gesundheitslandesrat. Er will die Umstrukturierungen eher als einen „Schub der Modernisierung“ verstanden wissen.

Der Gesundheitslandesrat gab für alle Mitarbeiter eine Jobgarantie ab, sie sollen in Innsbruck und Hall eingesetzt werden.

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