Auch Stefan Denifl gesteht Blutdoping

Mit dem Stubaier Radprofi Stefan Denifl ist jetzt ein weiterer Sportler im Visier der aktuellen Dopingermittlungen. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft bestätigte, dass ein 31-jähriger Tiroler Radsportler Blutdoping gestanden hat.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck führt seit Freitag Ermittlungen gegen den 31-jährigen Beschuldigten, und zwar wegen des Verdachts des Sportbetrugs. Der Verdacht gegen ihn habe sich im Zuge der Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner und dessen Komplizen ergeben, hieß es. Von Denifl selbst gab es bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Der ORF hat am Sonntag mehrfach versucht, den Tiroler Radsportler zu erreichen.

Staatsanwaltschaft: Weitere Ermittlungen

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, bestätigt Ermittlungen gegen den Tiroler Radprofi. Und er bestätigt weitere Ermittlungen gegen weitere Sportler.

Dürr als Whistleblower wird nicht bestätigt

Auch bei Denifl besteht der Verdacht, er habe die verbotene Methode des Blutdopings angewendet und daher Sponsoren und Veranstalter getäuscht. Denifl wurde am Freitag dazu vernommen, habe sich geständig gezeigt und sei bereits am Freitag wieder enthaftet worden.

Berichte, wonach Johannes Dürr ein Drahtzieher hinter dem Sportbetrug durch die Langläufer sei, werden im Übrigen von der Staatsanwaltschaft Innsbruck nicht bestätigt. Die „Kronen Zeitung“ (Onlineausgabe) hatte am Sonntag berichtet, dass der Langläufer Dürr, der 2014 selbst wegen Dopings aufgeflogen war und gesperrt wurde, sowohl Drahtzieher als auch Whistleblower der Seefeld-Razzien gewesen sei. Für Dürr und alle anderen Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Eine Karriere mit Höhepunkten

Denifls sportliches Jahr 2018 war von Verletzungen geprägt und wenig erfolgreich. Bei der Rad-WM, die im Herbst in Tirol stattfand, war Denifl nur Ersatzfahrer. Ende Oktober heuerte er beim World-Tour-Team CCC an, nur zwei Monate später, kurz vor Weihnachten, löste er diesen Vertrag wieder, es hieß: „Aus persönlichen Gründen.“ Sein bestes Jahr war 2017, Denifl gewann die Österreich-Radrundfahrt und die 17. Vuelta-Etappe - mehr dazu in Denifl nach Vuelta glücklich wieder daheim.

Dopingnetzwerk in Seefeld zerschlagen

Am Mittwoch während der nordischen Ski-WM hat die Polizei unter Federführung des Bundeskriminalamts eine großangelegte Razzia in Seefeld und in Deutschland durchgeführt. Wegen des Verdachts des unerlaubten Dopings und des Sportbetrugs gab es neun Verhaftungen, darunter auch die beiden österreichischen Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke - mehr dazu in Langläufer gestehen Blutdoping.

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