Langläufer gestehen Blutdoping

Die beiden ÖSV-Langläufer Max Hauke und Domink Baldauf sowie ein kasachischer Langläufer sind am Donnerstagnachmittag enthaftet worden. Am Abend, so die Staatsanwaltschaft Innsbruck, kamen weitere Sportler frei. Allen werden Blutdoping und Sportbetrug vorgeworfen.

Wie die Staatsanwaltschaft Freitagfrüh informierte, wurden Donnerstagabend auch die beiden estischen Langläufer auf freien Fuß gesetzt. Alle Sportler wurden am Mittwoch in Seefeld festgenommen. Der Estnische Ski-Verband (ESL) hat die Blutdopingvergehen seiner Langläufer Karel Tammjärv und Andreas Veerpalu scharf verurteilt.

Strafrahmen bis zu drei Jahre Haft

Gegen die Sportler bestehe der Verdacht des Sportbetrugs, so Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft: Die Sportler seien verdächtig, gegenüber Veranstalter, Verbänden und Sponsoren eine verbotene Dopingmethode angewendet und damit unrechtmäßig Unterstützungen und/oder Preisgelder erlangt oder zu erlangen versucht zu haben. Ihnen drohen bis zu drei Haft - mehr dazu in sport.ORF.at.

Langläufer sind geständig

Die beiden ÖSV-Läufer, der kasachische Sportler und die zuletzt freigelassenen Esten haben das Eigenblutdoping zugegeben und umfangreiche Angaben gemacht, so Mayr. Inhaltlich können dazu aber keine weiteren Auskünfte gegeben werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei nicht anzunehmen, dass die verdächtigten Athleten auf freiem Fuß die Ermittlungen beeinträchtigen würden, deshalb würden keine Gründe für eine Untersuchungshaft vorliegen. Die Staatsanwaltschaft hat die Enthaftung angeordnet. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen, heißt es.

Deutsche weiter in U-Haft

Die beiden deutschen Staatsangehörigen, gegen die die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Dopings nach dem deutschen Antidopinggesetz ermittelt, bleiben vorerst in Haft. Auch bei ihnen seien die Vernehmungen noch nicht abgeschlossen. Eine Entscheidung werde ebenfalls am Freitag fallen.

Das weitere Ermittlungsverfahren gegen sie wird von der Staatsanwaltschaft München I gemeinsam mit den Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner geführt werden.

Sollten sie an Deutschland ausgeliefert werden, müsse eine Übergabehaft beantragt und die Deutschen in die Justizanstalt eingeliefert werden.

Videomitschnitt bleibt nicht folgenlos

Am Donnerstag kursierte ein Video, das Langläufer Max Hauke bei der Polizeirazzia wegen Dopings im Rahmen der Nordischen Ski-WM in Seefeld mit einer Bluttransfusion im Arm zeigt, soll von einem ermittelnden Beamten weitergegeben worden sein. Für diesen hat das Folgen - mehr dazu in Doping: Beamter soll Video weitergegeben haben (news.ORF.at, 01.03. 2019).

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