Skitour auf die Flatschspitze/Brennerbad

Ein Skitouren-Klassiker mit viel Tradition ist die Tour auf die Flatschspitze im Bereich des ehemaligen Skigebietes Zirog oberhalb von Brennerbad. Schönes Skigelände, die Einkehrmöglichkeit in der Enzianhütte, aber auch der nahezu unvermeidbare Wind am exponierten Gipfel zeichnen die einfache, gar nicht so kurze Skitour am Brenner aus.

Wind gehört dazu

Die Flatschspitze und der Wind sind ein schier untrennbares Duo: Die exponierte Flatschspitze am Brenner ist wohl nur wenige Wintertage ohne Wind. Nichts desto trotz: Es ist eine herrliche Skitour mit schönstem Skigelände, geringer Lawinengefährdung im ehemaligen Skigebiet Zirog. 1.250 Höhenmeter, 3,5 Stunden Aufstieg sind von Brennerbad bis zur 2.566 m hohen Flatschspitze, bis zu den Sendemasten am Gipfel zu bewältigen. Ein Plus der Skitour ist die Einkehrmöglichkeit in der bewirtschafteten Enzianhütte (1.894 m) – für viele auch nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg (580 Hm) das geplante Ziel.

Start an der ehemaligen Talstation vom Ziroglift

Sie fahren vom Brenner auf der Staatstraße nach Brennerbad. Etwas südlich vom Gasthaus Silbergasser (und dem ehemaligen GH Vetter) kommt die Brücke über den Eisack und die Bahnlinie. Kurz nach der Brücke ist links eine etwas unscheinbare Autobahnunterführung, hinter der sich der Parkplatz bei der ehemaligen Talstation des Zirog-Liftes „versteckt“. Bei entsprechender Schneeräumung gibt es auch vor der Unterführung entlang der Straße Parkmöglichkeiten.

Zunächst auf der ehemaligen Skipiste

Der Skilift Zirog wurde bereits 1986 eingestellt. Seitdem versucht sich die Natur die ehemalige Skipiste durch den Wald hinauf zur Zirogalm zurück zu erobern. Die zahlreichen Skitourengeher sind dabei die Gegenspieler, indem sie ihre Aufstiegs- und Abfahrtsspuren über die einstige Skipiste ziehen und mit Müh und Not damit das Zuwachsen der Schneise verhindern können.

Die Aufstiegsspur folgt also der Waldschneise, die schlauchartig zur Badalm (1.601 m) hinaufzieht. Dort oben gibt es einen ersten Blick auf die schroffen Felsen oberhalb der Zirogalm. Von der Badalm geht’s weiter hinauf zur Waldgrenze etwas unterhalb der Leitner Alm (1.880 m). Da gibt es den ersten Blick zur Flatschspitze, die links der markanten Rinne ist. Die Route macht nun einen Schwenk nach rechts hinaus zur nahen Enzianhütte (1894 m; ca. 1,5 Stunden; 580 Hm).

Ganz hinauf oder „nur“ bis zur Enzianhütte

Die Enzianhütte steht knapp oberhalb der Waldgrenze mit wunderbarem Ausblick und ebenso empfehlenswerter Bewirtung. Von der Einkehr an geht`s es über den sehr breiten, gleichmäßig ansteigenden Rücken schnurstracks bergwärts. Vorsicht: Dieser Teil des Aufstieges schaut viel kürzer aus als er ist - der Hang scheint nicht enden zu wollen. Der Wind hat auf dieser exponierter Kante freien Angriff, die Tourengeher haben allerdings freien Blick: Besonders schön über den Brenner nach Norden - die Nordkette, die Serles und viele weitere bekannte Gipfel wachsen mit jedem gewonnenen Höhenmeter heraus.

Oberhalb der Hütte zieht es sich

Sie steuern den offensichtlich höchsten Punkt, die höchste Kuppe am Grat an. Diese Kuppe (2.540 m) ist allerdings nicht der Hauptgipfel: Sie müssen am kurzen Grat die Rinne queren, um hinüber zur nahen, senderbewährten Flatschspitze (2.566 m) zu gelangen. Am Grat gibt es zunächst einen schönen Blick auf die markanten Gipfel des Pfitschertales (Wilde Kreuzspitze, Grabspitz, Felbesspitze, Rotes Beil, Hoher Weißzint, Hochfeiler,..) und auf den breiten Talboden. Weiter im Süden zeigen sich die Dolomiten mit dem Langkofel.

Ausblick von der Nordkette bis zum Langkofel

Nach 3,5 Stunden, 1.240 Hm – entweder vom Vor- oder Hauptgipfel genießen Sie den Ausblick aber auch nach Norden über das Wipptal hinweg bis zur Nordkette und vielen bekannten Gipfeln der östlichen Stubaier Alpen. Ein interessanter und für viele ungewohnter Blickwinkel!

Die Abfahrt folgt prinzipiell dem Aufstieg. Windbedingt sind aber die Schneeverhältnisse etwas weiter südlich des Aufstiegsrückens meist besser. Bei sehr sicherer Lawinensituation ist auch die Abfahrt in der Rinne zwischen Vor- und Hauptgipfel zur Leitner Alm möglich.

Hubert Gogl wünscht eine schöne Skitour auf die Flatschspitze!

Links:

• Enzianhütte (Tel.: +39/0472/631224)
• Lawinenwarndienst