Power Point als Feind des Schulkabinetts
Eine Power Point-Präsentation mit Bildern aus dem Internet, dazu noch ein paar Graphiken und ein wenig Text: Schon ersparen sich Lehrer oder Schüler den Gang in das Kabinett und das Heranschleppen von Karten und Präparaten. Entsprechend wenig sorgsam wurde an vielen Schulen mit den Lehrmitteln im Kabinett verfahren.
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Wandtafeln wurden vielerorts entsorgt
So wurden die detailliert gestalteten Wandtafeln des Salzburger Zoologen und Künstlers Paul Pfurtscheller in vielen Schulen im Laufe der Zeit einfach entsorgt. Nicht so am Innsbrucker Realgymnasium am Adolf Pichler Platz. Hier wurden sie aufbewahrt und die etwa 120 Jahre alten Wandtafeln mit detaillierten Darstellungen einer Maus oder einer Honigbiene haben mittlerweile kunsthistorischen Wert und werden von Museen als Leihgabe angefragt.
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Auch für den Unterricht heißt es immer wieder mal für die Schüler, ins Schulkabinett zu gehen und Präparate heranzuschleppen. Es macht einen Unterschied, ob man einen Hai an der Leinwand sieht oder die messerscharfen Haifischzähne auch mit den Fingern befühlen kann. Für Referate und Präsentationen bedienen sich Schüler ebenfalls immer wieder im Kabinett, um so Anschauungsmaterial liefern zu können.
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Sammlung wird heute weniger oft verwendet
Doch auch am naturwissenschaftlich ausgerichteten Gymnasium am Adolf Pichler Platz in Innsbruck läuft die Sammlung Gefahr, immer weniger gebraucht zu werden. Der Kustos der Biologiesammlung des Innsbrucker Gymnasiums, Armin Landmann sagt, die jüngeren Lehrer seien mit dieser Form des Unterrichts nicht mehr so vertraut, „auch nicht mehr so mit den heimischen Pflanzen und Tieren“. Die jüngeren Kollegen seien heute oft Spezialisten für Computeranimationen oder genetische Aspekte und die Sammlung werde heute weniger eingesetzt als vor 20 oder 30 Jahren, so Landmann.
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Wertvolle Sonnenuhr
Das Gymnasium hat nicht nur eine umfangreiche biologische Sammlung, auch etwa im Bereich der Physik gibt es einige Raritäten, wie etwa eine Sonnenuhr, die ein Lehrer an dieser Schule, Alois Messmer um das Jahr 1863 baute. Die hochpräzise Uhr ist exakt an den Standort der Schule von 47 Grad und 16 Minuten nördlicher Breite angepasst und besitzt eine Genauigkeit von etwa 20 Minuten. Selbst aus Amerika gibt es Anfragen, diese Uhr als Leihgabe haben zu können. Die Uhr war lange in Vergessenheit geraten und erst im Zuge einer Dokumentation historischer Lehrmittel wieder entdeckt worden.