Schwerverkehr: Kontrolldruck wird erhöht

Tirols Landesregierung hat am Freitag gemeinsam mit der Landespolizeidirektion ein umfassendes Maßnahmenpaket präsentiert. Dieses beinhaltet eine verbesserte Infrastruktur und ausgedehnte Kontrollen in ganz Tirol, der Schwerpunkt soll am Fernpass liegen.

Unter dem Titel „Kontrollpaket Schwerverkehr“ verstärkt die Exekutive etwa die Überwachung der Lkw-Überholverbote und Einhaltung der Nachtfahrgeschwindigkeit. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Fernpassroute. Ab 1. Februar richtet die Tiroler Polizei eine neue Schwerverkehrskontrollgruppe Reutte/Imst ein. Die Verkehrsentwicklung mache es notwendig, das Kontrollausmaß anzupassen, betont Markus Widmann, Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei.

LKW-Blockabfertigung am Fernpass

Die neue Kontrollgruppe soll bezirksübergreifend zusammenarbeiten. Damit einhergehen soll eine bessere und intensivere Überwachung der Mieminger Straße und der Fernpass Straße zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten. Mittelfristig werde das Personal um sechs Beamte aufgestockt. Zudem sind bei Musau Lkw-Dosierungen angedacht. Der Schwerverkehr solle damit deutlich entflechtet, Pulkbildungen aufgelöst und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Rund 1.300 Lkw pro Tag wurden im Jahr 2017 am Fernpass gezählt.

Landesregierung Polizei beschließen Maßnahmenpaket

Land Tirol

Landesregierung und Polizei präsentieren ein gemeinsames Maßnahmepaket

Überwachungsschwerpunkt Lenk- und Ruhezeiten

Lkw-Fahrer werden zudem noch stärker wegen Sozial- und Lohndumpings überwacht. 120 Mal will die Polizei zusammen mit der Finanzpolizei heuer ausrücken, um LKW-Fahrer wegen Lohn- und Sozialdumpings zu kontrollieren. Auch die Einhaltung von Sonderfahrverobten an Reise-Samstagen soll künftig verstärkt kontrolliert werden.

Das Samstagsfahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen sei an den letzten zwei Wochenende bereits intensiv überwacht worden, sagt Markus Widmann. 100 Lenker mussten ihr Fahrzeug abstellen, weil sie rechtswidrig unterwegs waren. Rund 200 Schwerfahrzeuge wurden bereits an der italienischen Grenze zurückgeschickt.

Mehr Kontrollinfrastruktur

Das Land unterstützt die Maßnahmen etwa mit dem Ankauf von sechs Stück Radlastwaagen für mobile Lkw-Kontrollen und neuen Containern für den Kontrollplatz in Nassereith. „Mehr Verkehr auf den Straßen muss unausweichlich auch ein Mehr an Kontrollen zur Folge haben bzw. eine Anpassung und Ergänzung der laufenden Verkehrssicherheitsmaßnahmen mit sich ziehen“, betonte Landeshauptmann Günther Platter. Ein höherer Kontrolldruck sei ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit auf Tirols Straßen zu erhöhen, ergänzte Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe. „Wir haben in Tirol das engmaschigste Kontrollnetz Europas“, so die Landeshauptmann Stellvertreterin. Dieses Kontrollnetz gewinne durch die Maßnahmen noch mehr an Qualität.