Platter kritisiert AUA-Jobabbau in Tirol

Die Austrian Airlines planen strategische Änderungen im Konkurrenzkampf gegen Billigfluglinien. Davon betroffen sollen rund 43 Piloten und Flugbegleiter in Innsbruck sein, was für Kritik von Seiten des Landeshauptmanns sorgt.

Die Austrian Airlines (AUA) will ihr Streckennetz von den Bundesländern ins Ausland umbauen. Wien soll mehr als bisher zur Drehscheibe für den AUA-Flugverkehr werden. Davon wurden am Donnerstag die Mitarbeiter informiert.

Linienflüge nach Frankfurt oder Linz-Düsseldorf will die AUA künftig nicht mehr selbst fliegen, dazu wird mit dem Mutterkonzern Lufthansa bzw. mit der Konzernschwester Eurowings verhandelt. Die AUA spricht von einer Neuordnung des „dezentralen Österreich-Deutschland-Verkehrs“. Für die deutsche Mutter Lufthansa etwa sei es logistisch viel einfacher, aus ihrem zentralen Frankfurter Drehkreuz herauszufliegen als umgekehrt. Unter dezentralem Verkehr versteht Austrian Airlines alle Flüge, die nicht vom Flughafen Wien starten.

Zukunft für Mitarbeiter ungewiss

Inlandsflüge wie etwa Innsbruck-Wien seien vorerst von den Umstrukturierungen nicht betroffen, sehr wohl aber die sogenannten Crew Basen in den regionalen Flughäfen. Diese stammen noch aus der Zeit der Tyrolean Airways, die 2015 von der AUA gänzlich übernommen wurde - mehr dazu in „Tyrolean“ ab April 2015 Geschichte. Für die rund 43 Mitarbeiter würde das bedeuten, dass ihr Dienstort künftig in Wien wäre.

Platter fordert AUA auf, Entscheidung zu überdenken

Landeshauptmann Günther Platter zeigte sich in einer ersten Reaktion entrüstet. Trotz mehrfacher Beteuerungen des Vorstands komme es neuerlich zu einem Abzug von Personal aus Tirol. Mitarbeitern, die Jahre am Standort Tirol gearbeitet hätten und Familie in Tirol haben, eine Versetzung nach Wien anzubieten, sei eine „Farce“, so Platter. Er apellierte an die AUA, die Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Vergangenes Frühjahr wurden 80 Jobs bei der Tyroelean Technik in Innsbruck seitens der AUA gestrichen - mehr dazu in Einigung über Zukunft der Tyrolean Technik.