Ersthelfer könnte Lawine ausgelöst haben

Nach dem Lawinen-Tod eines 16-jährigen Deutsch-Australiers ermittelt die Polizei. Es besteht der Verdacht, dass ein Ersthelfer die Lawine ausgelöst haben könnte. Ein Sachverständiger wurde mit einem Gutachten beauftragt.

Am Mittwoch wurde ein junger Mann bei einem Lawinenabgang in St. Anton im freien Gelände verschüttet und getötet - mehr dazu in 16-Jähriger stirbt unter Lawine. Die Ermittlungen zu dem Vorfall seien nicht abgeschlossen, es müssten noch Personen einvernommen werden, erklärte ein Sprecher der Polizei am Montag.

Zuvor hatten die Eltern des Opfers in australischen Medien behauptet, ein Bergretter habe die Lawine ausgelöst. Die Familie war abseits der Pisten unterwegs und am späten Nachmittag in sehr steilem Gelände nicht weitergekommen, erklärte die Polizei den Unfallhergang. Der 16-Jährige habe daher einen Notruf abgesetzt.

Familie beschuldigte Ersthelfer

Als sie ihre Abfahrt sicherheitshalber gestoppt hätten, seien sie „unverletzt und in keiner unmittelbaren Gefahr gewesen“, sagten die Eltern der australischen Associated Press. Ein Bergretter, so erklärte es die Familie, habe ihnen geraten, zu warten. Während er dann versuchte, zur Familie zu fahren, sei die Lawine ausgelöst worden, so die Eltern. Der Junge sei zwar nach 20 Minuten geborgen worden, habe jedoch nicht reanimiert werden können.

Die Polizei Tirol betonte, bei dem Ersthelfer handle es sich nicht um ein Mitglied der Bergrettung. Gegen den Ersthelfer werde als Privatperson aus Österreich ermittelt. Die Ermittlungen können erst mit einem Gutachten eines beauftragten Sachverständigen abgeschlossen werden, die Ermittlungen sollen noch gut zwei Wochen andauern.