Orte nicht erreichbar und teils ohne Strom
Wegen Lawinengefahr oder auch wegen der Gefahr von umstürzenden Bäumen mussten Lawinenkommissionen in fast allen Tiroler Bezirken reagieren. Durch Straßensperren sind größere Talabschnitte zum Teil vorerst nicht erreichbar.
In den Gemeinden Jochberg, Kaunertal, Längenfeld, Matrei in Osttirol, Ried im Oberinntal, Sölden und Untertilliach meldete die Tinetz am Vormittag Stromausfälle. Insgesamt waren rund 1.000 Haushalte betroffen. Mittlerweile seien es noch 160 so Klaus Schüller von der Tinetz - im Kaunertal, in Längenfeld und in Matrei in Osttirol.
Größere Täler ebenfalls zum Teil gesperrt
Im Paznaun etwa sind Ischgl und Galtür derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Nauders im Oberen Gericht ist nur über die Schweiz erreichbar. Auch die hinteren Bereiche des Pitz- und Kaunertals sowie des Stubaitals sind nicht erreichbar, im Zillertal sind Bewohner sowie Urlauber derzeit in Hochfügen und Ginzling eingeschlossen. Gesperrt ist auch das Valsertal sowie das Sellraintal ab St. Sigmund taleinwärts.
Das Ötztal musste am Sonntagabend ab Huben gesperrt werden, somit ist Sölden ebenfalls vorerst nicht erreichbar. Gestern Abend wollten viele Menschen von Sölden nach Vent oder nach Längenfeld weiter, dort war die Straße am Sonntag bereits ab 17.00 Uhr gesperrt. So mussten zahlreiche Menschen kurzfristig Zimmer in Sölden buchen. Neun Menschen wurden in einer Notschlafstelle in der Freizeitarena untergebracht, berichtete der Bürgermeister von Sölden, Ernst Schöpf, gegenüber ORF Tirol.
Montagvormittag wurden dann auch die Zufahrtsstraßen in St. Anton gesperrt. Die Schulen blieben dort geschlossen.
Mehrere Lawinen abgegangen
Auch im Bezirk Reutte gibt es Straßensperren nach Lawinenabgängen, etwa auf der Tannheimerstraße. Bei zwei Lawinenabgängen in den Abendstunden zwischen Grän und Nesselwängle (B 199) sowie in Kirchberg gab es keine Verletzten. Die betroffenen Straßen bleiben gesperrt.
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Im Gschnitztal - einem Seitental des Wipptals - ist in der Nacht auf Montag eine Lawine auf die Gschnitztalstraße abgegangen. Verletzt wurde dabei niemand, die Straße bleibt aber aus Sicherheitsgründen gesperrt. Teile von Trins sowie Gschnitz sind derzeit nicht erreichbar. Auch die Felbertauernstraße musste in der Nacht wieder gesperrt werden.
Schulfrei in der Gemeinde Thiersee
Im Unterland war die Gemeinde Thiersee bis 8.00 Uhr nicht erreichbar. Schulen und Kindergärten bleiben dort am Montag geschlossen, auch Schülerinnen und Schüler an auswärtigen Schulen haben aufgrund der Straßensperre schulfrei.
Im Westen Tirols herrscht heute die höchste Lawinenwarnstufe 5, ansonsten die Stufe 4 - mehr dazu in Heute Lawinenwarnstufe 5 im Westen Tirols.
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Zum Teil höchste Lawinenwarnstufe
Zwischen Landeck und Bludenz fahren heute ersatzweise Busse, die Reisezeit verlängert sich aber um zwei Stunden. Ab 7.30 Uhr gibt es zudem einen Schienenersatzverkehr für Pendler zwischen St. Anton und Langen, mit Abfahrt in St. Anton jeweils um fünf Minuten vor der vollen Stunde - Straßensperren und Kettenpflichten im Überblick.
Bei Anbruch des Tages werden die Behörden in Abstimmung mit den Mitgliedern der Lawinenkommissionen die jeweiligen Sperren bzw. vorherrschenden Situationen an Ort und Stelle neu bewerten, hieß es.